
«Sind in guter Ausgangslage»: Trotz Defizit will der Kanton Baselland kräftig investieren
Valerie Zeiser
33 Millionen Franken Defizit sind 2026 in Baselland budgetiert. Kostentreiber sind vor allem Bildung und Soziales. Für die Folgejahre werden schwarze Zahlen erwartet, erklärt Finanzdirektor Anton Lauber.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit steigen die Kosten
- Gleichzeitig steigen die Einnahmen durch Gewinnsteuern stetig an
- In den Folgejahren sind schwarze Zahlen prognostiziert
33 Millionen Franken Defizit budgetiert der Kanton Baselland für 2026. Grund dafür seien vor allem Kostensteigerungen in Bildung, Sozialem und Gesundheit, erklärt der Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber. «Wir wollen nicht den Teufel an die Wand malen, aber wir müssen berücksichtigen, was auf uns zukommt», sagt Lauber.
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Thema im Bereich Bildung sei etwa, dass die Anzahl Schulkinder kontinuierlich steige und dass deshalb mehr Klassen und Lehrpersonen benötigt würden. «Aber auch in der Sonderbeschulung steigen die Kosten deutlich.» Der Kanton rechnet im Bereich Bildung mit Mehrausgaben von über 10 Millionen Franken.
Dass im Bereich Gesundheit die Kosten steigen, sei allgemein bekannt. «Zudem sind da noch die Prämienverbilligungen Thema, die ausbezahlt werden.» Hier rechnet der Kanton mit Mehrausgaben von über 20 Millionen Franken.
80 Millionen Franken mehr Gewinnsteuer
Lauber erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Prämienabzugsinitiative. «Wir haben dem Parlament einen Gegenvorschlag unterbreitet, der den Kanton 26 Millionen Franken kosten würde. Das ist im Budget mit einberechnet.» Eine Annahme der Initiative hingegen sei nicht einberechnet. Das würde den Kanton rund 95 bis 100 Millionen Franken kosten.

Nebst erhöhten Ausgaben nehmen aber auch die Einnahmen des Kantons zu. Besonders zu Buche schlagen hier die Steuereinnahmen: Über 100 Millionen Franken Mehreinnahmen sind budgetiert. Gerade die Gewinnsteuern der Unternehmen sollen um 80 Millionen Franken zunehmen. Für die nächsten Jahre sind denn auch schwarze Zahlen budgetiert. 2024 konnte Baselland überraschend ein Plus von über 57 Millionen Franken verschreiben.
2 Milliarden Franken Investitionen
Nebst dem Aufgaben- und Finanzplan informierte der Kanton dann auch über den Investitionsplan für die nächsten zehn Jahre. Insgesamt 2 Milliarden Franken wolle man investieren, rund 200 Millionen pro Jahr. Auch hier steht zunächst die Bildung im Fokus. 2026 werden so etwa rund 55.1 Millionen Franken in das neue Berufsbildungszentrum in Muttenz investiert. Zudem fliessen jeweils über 10 Millionen Franken in den Neubau zweier Sekundarschulen. Jene in Pratteln und in Allschwil.

«Wir versuchen, in den Finanzen einen stabilen und verlässlichen Kurs zu fahren. Das Gleiche gilt für die Investitionen. Wir wollen ein verlässlicher Partner sein», betont Isaac Reber, Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion Baselland. Und Anton Lauber betont, man befinde sich in einer sehr guten Ausgangslage.
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