
So bereiten sich Neulenker auf die Prüfung mit Assistenzsystemen vor
Annina Amrein
Ab Juli sind Assistenzsysteme wie Spurhalte- oder Abstandsassistenten Pflicht in der Fahrausbildung. Fahrlehrer Roger Schreiber begrüsst das – obwohl er mit den Systemen schon brenzlige Situationen erlebt hat.
Technische Assistenzsysteme wie der Spurhalte-, der Einpark- oder der Abstandsassistent gehören heute zur Standardausstattung neuer Fahrzeuge. Ab dem 1. Juli wird ihr Einsatz schweizweit auch in der Fahrausbildung zur Pflicht und bei der Fahrprüfung zum entscheidenden Kriterium. Das gilt auch für die Schülerinnen und Schüler von Fahrlehrer Roger Schreiber.
Er hat sie bereits vor dem Inkrafttreten der neuen Regelung über die technischen Assistenzsysteme im Fahrzeug informiert. Dass dies nun zur Pflicht wird, begrüsst er. «Generell bin ich ein Fahrlehrer, der gerne mit dem Fortschritt geht. Ich finde es toll, dass man die Technik der neuen Autos jetzt auch an die Fahrschüler weiter gibt.»
Der Technik zu vertrauen, braucht Überwindung
Mit der neuen Regelung steigen auch die Anforderungen an die Fahrprüfung. Davon waren nicht alle Fahrschülerinnen und Fahrschüler von Anfang an begeistert, erzählt Roger Schreiber. «Es ist ein bisschen eine Aufregung entstanden. Man hat gemerkt, dass viele die Prüfung noch vor dem 1. Juli absolvieren wollten – bevor die neue Regelung in Kraft tritt.» Viele würden inzwischen auch die Vorteile erkennen: «Plötzlich merken sie, dass es das Fahren eigentlich erleichtert.»
Auch Fahrschülerin Lena Écoffey war im ersten Moment etwas überrascht – trotzdem findet sie die Idee gut: «So muss ich es nicht in der Freizeit lernen, und die Gefahr, dass ich die Systeme falsch verwende, ist geringer.» Der Technik zu vertrauen, könne aber schon Überwindung kosten. «In der Fahrschule gab es schon Situationen mit den Assistenten, in denen ich mich etwas unwohl gefühlt habe», erzählt sie.
«Was die Assistenten alles können, ist erschreckend»
Ganz blind könne man diesen Systemen derzeit noch nicht vertrauen, so Fahrlehrer Schreiber. «Zum Beispiel die Geschwindigkeitsanzeigen auf dem Display, die sind sehr fehleranfällig. Nach meinem Empfinden stimmen sie zu 50 Prozent nicht. Da sage ich meinen Schülern auch: Schaut da nicht zu sehr drauf.» Was diese Assistenzsysteme alles können, sei teilweise sogar erschreckend. «Wenn jemand nahe am Sekundenschlaf ist und viel blinzelt, gibt das Auto eine Warnung: ‘Achtung Müdigkeit erkannt’ – man soll anhalten.»
In seinen Fahrstunden habe er besonders mit dem Spurhalteassistenten sogar schon brenzlige Situationen erlebt:
In solchen Situationen merke man, dass noch nicht alle Assistenzsysteme richtig ausgereift seien.
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spalen
es ist gut und wichtig, über die vorhandenen assistenzsysteme bescheid zu wissen, aber grundsätzlich sollte eine sichere fahrt auch ohne diese helferlein möglich sein. zudem, spurhaltesysteme etc. sind assistenzsysteme, weil der fahrer aktiv ist. das automatische einparken jedoch nicht, weil der fahrer da zurücklehnen kann.
Borki74
trotzdem viel Spass beim Lernen und fahren🍀💐