So wichtig war vor 127 Jahren die Eröffnung des «Frauespittel»
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Rückblick
Basel-Stadt

So wichtig war vor 127 Jahren die Eröffnung des «Frauespittel»

21.02.2023 12:12 - update 21.02.2023 16:13
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Flashback: Am 21. Februar 1896 wurde das Frauenspital in Basel eröffnet. Der Andrang an der Schanzenstrasse war gross. So gross, dass sogar die Polizei einschreiten musste.

Genau 127 Jahre sind es her – die Eröffnung des Frauenspitals, oder «Frauenspittel», wie man damals im Basler Dialekt sagte. Es war ein Tag, der in die Geschichte von Basel einging. Knapp 150 Patientinnen konnten damals im Spital aufgenommen werden. Die Zahl der Besucher:innen, die an diesem Tag an die Schanzenstrasse pilgerten, nahm aber unvorstellbare Dimensionen an. Man kann es fast nicht glauben: 15’000 Personen besuchten während den Tagesstunden den Neubau. Damit hatte zuvor niemand gerechnet. Nach kurzer Zeit musste sogar die Polizei anrücken, um die Massen in Zaum zu halten.

Aber nicht nur die Bevölkerung schätzte das neue Spital. Auch die Mitarbeitenden schienen sich wohl zu fühlen. So bezeichneten sie ihren Arbeitsort im Jahresbericht 1901 als «die schönste und besteingerichtete aller Frauenkliniken Mitteleuropas».

Der medizinische Fortschritt von einst

Nicht nur das Betreuen von Patientinnen war ein Teil der Aufgaben des Frauenspitals, sondern auch die Forschung. So wurde in Basel seit der Eröffnung viel zum medizinischen Fortschritt beigetragen. Untersucht wurde beispielsweise, wie Zellen eines ungeborenen Kindes aus dem Blut der werdenden Mutter isoliert und für die Diagnose von Chromosomenstörungen verwendet werden können. Ein anderes Forschungsteam beschäftigte sich mit der Entnahme von Stammzellen aus der Nabelschnur. Das, um sie für spätere Transplantationen bereitzuhalten, etwa bei Bluterkrankungen wie Leukämie.

Dazu wurden verschiedene Techniken und medizinische Instrumente nach ihren Erfinder:innen am Frauenspital benannt: die Bumm’sche Curette, ein Instrument zur Ablösung der Plazenta, oder auch die Labhardt’sche Operation, eine schonende Technik für die Eileiterunterbindung. Ein weiterer Meilenstein war die erste Befruchtung ausserhalb des Mutterleibes in der Schweiz. Auch diese gelang den Ärzt:innen in Basel.

Als Quelle für diesen Artikel diente das Basler Stadtbuch (1996).

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