
So will Sabine Bucher den Sprung in die Regierung schaffen
David Frische
Am 30. November entscheidet das Baselbiet: Sabine Bucher oder Markus Eigenmann? Die GLP-Kandidatin hat am Montag nochmals ihre Argumente präsentiert. Unterstützt wird sie von Links-Grün – und von einer bürgerlichen Sektion.
Sabine Bucher (GLP), Siegerin des ersten Wahlgangs, und Markus Eigenmann (FDP) duellieren sich im zweiten Wahlgang um den Sitz der Bildungsdirektion in der Baselbieter Regierung. Entschieden wird das Rennen am 30. November an der Urne. Bis dahin heisst es für die beiden Kandidierenden: Stimmen sammeln, am besten auch auf «fremdem» Terrain. Während Sabine Bucher im ersten Wahlgang vor allem im Oberbaselbiet gewählt wurde, muss sie nun auch im Unteren Baselbiet punkten, damit sie ihren Vorsprung auf FDP-Eigenmann im zweiten Wahlgang über die Ziellinie bringt.

Einfach wird das nicht. Eigenmann kann auf die bürgerliche Unterstützung zählen. Caroline Mall von der SVP zog sich nach dem ersten Wahlgang zurück. Zudem stellt sich die Wirtschaftskammer Baselland neu hinter den FDP-Kandidaten.
Bucher will mit Volksnähe punkten
Auf Stimmenfang gehen, damit hat Bucher schon begonnen. «Heute Morgen war ich das erste Mal wieder Flyern», so die GLP-Kandidatin, die auch im Landrat politisiert, am Montag gegenüber Baseljetzt. «Ich stelle mich sehr gerne nochmals zur Verfügung. Ich will immer noch Regierungsrätin werden.»
Bucher hat am Montag an einer Medienkonferenz nochmals ihre Argumente dargelegt, warum das Baselbiet sie in den Regierungsrat wählen soll. Dass sie im Unterbaselbiet die Gunst der Wählenden gewinnen muss, ist ihr bewusst. Dementsprechend viel Wahlkampf haben sie und ihr Team auf der Agenda: «Wir besuchen Anlässe und wir gehen sehr viel auch einfach an Bus- und Tram-Haltestellen, wo wir Flyer, Schokoköpfe und Bleistifte verteilen.» Bucher will mit Volksnähe bei den Menschen punkten. In den Wahlkampf für den zweiten Wahlgang investiert die GLP zudem nochmals rund 25’000 Franken.
«Es geht nicht darum, die Leute umzustimmen»
Nur: Wähler:innen von FDP-Kontrahent Eigenmann auf ihre Seite zu ziehen, wird schwierig – Schokolade und Bleistifte hin oder her. Das ist der GLP-Kandidatin bewusst. «Es geht nicht in erster Linie darum, die Leute umzustimmen, sondern die Leute überhaupt an die Urne zu bringen.» Hier sieht Bucher noch viel Potenzial. Sind im ersten Wahlgang doch gerade einmal 28 Prozent der Stimmbevölkerung wählen gegangen. Das dürfte im zweiten Wahlgang anders werden, da auch noch über zwei eidgenössische Vorlagen abgestimmt wird.

Für Bucher sprechen könnte zudem der Umstand, dass mit einer Wahl von Eigenmann nur noch eine Frau in der Regierung vertreten wäre: Kathrin Schweizer von der SP. Zudem wünscht sich das Oberbaselbiet eine stärkere Stimme in der Exekutive, wie gesagt punktete Bucher dort. Aus diesem Grund unterstützt auch eine bürgerliche Sektion die GLP-Kandidatin.
Mitte Oberes Baselbiet: «Bucher ist für uns die Richtige»
Die Mitte Oberes Baselbiet stellt sich – entgegen der Kantonalpartei – hinter Bucher und nicht hinter Eigenmann. «Wir haben lange abgewogen, welcher Kandidat oder Kandidatin für uns die richtige ist», sagt der Vizepräsident der Oberbaselbieter Mitte, Marcel Zimmermann. «Wenn man die Anliegen und Probleme der Gemeinden sieht, die wir im Oberbaselbiet haben, war es für uns relativ klar, dass Sabine Bucher die richtige ist – weil sie diese aus ihrer politischen Arbeit, die sie gemacht hat, ja selber kennt.» Zimmermann spricht dabei nicht zuletzt den Finanzausgleich und die schwierige finanzielle Lage der Oberbaselbieter Gemeinden an. Bucher war sieben Jahre Mitglied des Gemeinderats in Läufelfingen, damals noch parteilos.
Wer mobilisiert besser?
Unterstützt wird Buchers Kandidatur auch von der SP und den Grünen. Wobei nicht sicher ist, ob deren Wähler:innen geschlossen für die GLP-Kandidatin stimmen – oder stattdessen nicht an die Urne gehen. Für Bucher wären das dann «verpasste Stimmen», wie sie selbst sagt.
Auf solche muss sich wohl auch Gegner Markus Eigenmann auf Seiten der SVP gefasst machen. Diese steht zwar offiziell hinter dem FDP-Kandidaten. Es hat sich aber schon gezeigt, dass die Unterstützung der Basis für Eigenmann eher halbherzig ausfällt.
Entscheidend wird in diesem zweiten Wahlgang sein, wer von den beiden Kandidierenden besser mobilisieren kann. Das Resultat wissen wir am 30. November.
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Lupege
Superkandidatin, gönne ihr den Regierungsatsitz. Politik für die Bevölkerung, das ist angesagt….
Borki74
Frau Bucher erscheint mir äusserst kompetent und perfekt geeignet, dazu kommt sie ist sehr sympathisch. Frau Bucher viel Glück wünsche ich ihnen🍀🐞