Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige auch in der Schweiz? Das sagt Basel dazu
Alessia Roppel
Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige: Während Australien bereits eines der strengsten Gesetze weltweit verabschiedet hat, gibt es auch in der Schweiz Überlegungen zu Alterskontrollen.
Ein Social-Media-Verbot für Jugendliche in der Schweiz findet laut einer SRG-Umfrage grossen Rückhalt. Bis zu 80 % der Schweizer Stimmberechtigten gaben an, dass sie für ein solches Verbot stimmen würden.
In Australien wird es Jugendlichen unter 16 Jahren künftig untersagt sein, sich auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Facebook anzumelden. Plattformen, die dies nicht verhindern, drohen hohe Geldstrafen. Ähnliche Überlegungen über ein Verbot gibt es nun auch in Grossbritannien und in der Schweiz. Hier wird das Thema Alterskontrolle zurzeit auf nationaler Ebene diskutiert.
Social-Media-Verbot sorgt für Diskussionen
Eine Strassenumfrage von Baseljetzt zeigt, dass sich die Basler Bevölkerung zum Social-Media-Verbot uneinig ist. Die Befürworter eines Verbotes betonten die Gefahren von Social Media: «Es gib viele Dinge im Internet, die man unter 16 nicht sehen sollte. Man kann ja nicht kontrollieren, was man sieht und was nicht.» Viele der Befragten waren sich einig, wie wichtig es sei, Jugendliche dabei zu unterstützen, sich selbst zu schützen.
Dennoch gibt es auch viele kritische Stimmen. Christian aus Basel erklärte, dass er «generell gegen Verbote» sei, da diese «nur Widerstand wecken». Stattdessen plädierte er für Bildungsmassnahmen, um Jugendlichen beizubringen, verantwortungsbewusst mit Social Media umzugehen.
Ähnlich argumentiert Endrit Sadiku, Beauftragter für digitale Jugendarbeit in Basel, im Sonntagstalk von TeleBasel. Ein Verbot hält er für wenig zielführend, da es leicht umgangen werden könne. Stattdessen setzt er auf Aufklärung und Prävention.
Wissenschaftliche Grundlage für ein Verbot ist weniger eindeutig
Eine Psychologin der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel erklärt auf Anfrage von Baseljetzt, dass bisherige Forschung keine klaren Zusammenhänge zwischen Social Media Nutzung und psychischer Gesundheit zeigen konnten. Jugendliche mit kreativen oder sozialen Interessen könnten sogar profitieren. Allerdings sei es wichtig, Social-Media-Plattformen stärker zu regulieren, etwa bei manipulativen Designstrategien.
Social Media könnte jedoch auch einen negativen Effekt auf manche Jugendliche haben. «Zum Beispiel könnten Jugendliche mit tieferer Selbstwirksamkeit empfänglicher sein für negative Inhalte auf Social Media oder einen erhöhten Leistungsdruck wegen idealisierenden Posts erleben.» erklärt die Psychologin. In weiteren Studien soll noch untersucht werden, ob es Jugendliche gibt, welche ein erhöhtes Risiko für negative Effekte aufgrund von Social Media haben.
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vatiga
Ich denke eine eingeschränkte Nutzung, resp. ein Algorithmus der für Kinder & Jugendliche anders funktioniert wäre sinnvoller und die Algorithmen wissen schon jetzt, ungefähr welches Alter ein Smartphone user hat, also einfach umzusetzen
XxX84
Smartphone erst ab 16 Jahren würde das Problem lösen…
akjo
Finde ein Verbot ok.