«Wir verlieren den Kampf der Information bzw. der Missinformation»
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Social Media
Basel-Stadt

«Wir verlieren den Kampf der Information bzw. der Missinformation»

08.11.2024 13:30 - update 08.11.2024 18:01
Michael Kempf

Michael Kempf

Auf Instagram äussert sich Jo Vergeat zu den US-Wahlen. Dabei betont die Grüne Grossrätin, warum es wichtig ist, dass auch Universitäten und Bundesräte Social Media vermehrt als Informationskanal nutzen.

Am Freitagmorgen äussert sich Grossrätin Jo Vergeat in einem 90-sekündigen Instagram-Reel zu den US-Wahlen und wie rechtspopulistische Accounts mit Falschinformationen in den sozialen Medien geschickt für Unmut sorgen. «Wir verlieren nicht nur einen Kampf gegen rassistische und sexistische Menschen und Männer. Ich glaube, wir verlieren auch den Kampf der Information oder vor allem der Missinformation», sagt Vergeat im Reel zu ihren Follower:innen.

Längst überfluten Rechtspopulisten die Social-Media-Kanäle mit einfachen Lösungsvorschlägen für komplexe Themen oder verbreiten gezielt Fehlinformationen, um das Grundvertrauen in die Institutionen zu destabilisieren. Das zeigt sich zum Beispiel bei unseren nördlichen Nachbarn, wo die AfD auf TikTok mit hetzerischen Videos vor allem junge Wählerinnen und Wähler (in erster Linie aber mehrheitlich Wähler) abholt, während die anderen Parteien den Schritt in die sozialen Medien schlichtweg verpasst haben und nun etwas unbeholfen versuchen aufzuholen.

Auch das Ergebnis der US-Wahlen deutet darauf hin. «Nicht alle, die für Trump gestimmt haben, denken wie Trump», sagt Vergeat. «Sie glauben oder hoffen, dass er sich um ihre Probleme kümmert und Veränderung bringt.»

«Ab auf Social Media»

Am Ende ihrer Rede forderte die Grossrätin die Universitäten und den Bundesrat auf, mehr über die sozialen Medien zu kommunizieren. «Wir, die an die Demokratie, den Anstand und das politische System glauben, müssen wieder dorthin, wo die Leute sind. Wir müssen mit den Menschen auf Augenhöhe kommunizieren.» Dies geschehe vor allem in den sozialen Medien, so Vergeat. «Männer, Unis, Bundesrät:innen AB AUF SOCIAL MEDIA! Lasst uns gegen Desinformation kämpfen!», schreibt sie in ihrer Caption.

Die Wahl in den USA hat einmal mehr gezeigt, welche Folgen solche populistischen und hetzerischen Fehlinformationen auf Social-Media-Kanälen haben können. «Ich will von niemandem hören, dass Social Media nicht so wichtig ist», sagt Vergeat in ihrem Reel. «Die Leute müssen auf Social Media sagen, was sie denken, gerade wenn ein Trump gewählt wird, und gerade auch Männer müssen sich kritisch äussern.»

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Kommentare

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09.11.2024 11:53

vatiga

Eines der Probleme die ich in all dem beobachte sind, wie in diesem Artikel auch, der ewige Hinweis, dass es vor allem junge Männer sind. Das ist faktisch richtig, doch das Problem ist, dass gerade deswegen junge Männer wiederum den Eindruck vermittelt bekommen, dass sie an „allem“ schuld sind. Was natürlich nicht stimmt und differenzierte Denker können damit gut umgehen. Doch genau solche Fakten werden dann genommen und man sagt dann, dass man sich für die nun „marginalen“ Männer einsetzt. Es ist extrem schwierig heute ein Problem so zu kommunizieren ohne gleich jemanden zu echauffieren. Ich weiss die Lösung auch nicht, aber ich denke die Idee mehr auf Social Media zu setzen wird nicht viel bringen, weil diese Profile aufgrund der Algorithmen gar nicht mehr die Leute mit gegenteiligen Ansichten erreichen. Es ist vertrackt.

2 0
09.11.2024 10:40

pserratore

👍

2 0
02.12.2024 17:59

Tarantinoo

pff

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