SP-Jansen zum ESAF-Defizit: «Wer eine Veranstaltung organisiert, muss das Risiko selbst tragen»
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ESAF-Defizit
Baselland

SP-Jansen zum ESAF-Defizit: «Wer eine Veranstaltung organisiert, muss das Risiko selbst tragen»

26.01.2023 18:04 - update 06.02.2023 13:40
Nicolas Bieri

Nicolas Bieri

Widerstand im Landrat: Ronja Jansen will das ESAF-Loch nicht mit Kantonsgeldern stopfen. Viele Politiker:innen sind zwiegespalten.

Für Ronja Jansen von der Baselbieter SP ist der Fall klar: «Für mich ist nicht ersichtlich, warum wir hier einen privaten Verein gegenüber vielen anderen tollen Vereinen in diesem Kanton bevorzugen sollten». Eine Breitseite gegenüber dem ESAF-OK, das 500’000 Franken des insgesamt 3.8 Millionen schweren Defizits via Steuergelder finanziert haben möchte: «Andere Vereine sind genauso auf Unterstützung angewiesen», sagt die Frenkendörferin gegenüber Baseljetzt.

Die Grünen sind zwiegespalten

Auch bei den Grünen haben beim Gedanken an ein mit Steuergeldern finanziertes Veranstaltungs-Defizit einige Landrät:innen ein flaues Gefühl im Magen. So zum Beispiel Anna-Tina Groelly: «Es gibt keinen anderen Verein, der einen Anlass durchführen kann und dann so viel Geld vom Kanton erhält». Trotzdem schlägt auch ein anderes Herz in ihrer Brust: «Auf der anderen Seite sehe ich die Unternehmen, die auf ihr Geld warten und bei denen es wichtig ist, dass sie ihr Geld erhalten». Da sei es durchaus positiv, dass Geld von verschiedenen Seiten her käme. In der Partei hätte man das Thema schon mal andiskutiert – die Grünen seien erstmal zwiegespalten.

SVP will auch in schlechten Zeiten hinter dem ESAF stehen

Anders das Bild bei der Baselbieter SVP. Landrat Reto Tschudin findet es zwar «schade, dass es so rausgekommen ist», trotzdem sei eine Unterstützung des Kantons wohl nötig. Es sei wichtig, dass der Kanton hinter dem Anlass stehe, «auch wenn es halt jetzt keine positiven Schlagzeilen mehr sind».

Aber schafft der Landrat im Falle einer Deckung des Defizits nicht einen gefährlichen Präzedenzfall?

«Die Frage ist berechtigt – diese Gefahr besteht tatsächlich», sagt Tschudin. Am Ende spreche man hier aber von einem Jahrhundertereignis für das Baselbiet: «Das ist nicht zu vergleichen mit einem Grümpeli, das halt mal nicht so gut gelaufen ist».

Ähnlich sieht das Anna-Tina Groelly: «Das ESAF war jetzt halt schon ein sehr sehr grosser Anlass, der unserer Region auch viel gebracht hat. Da sehe ich schon einen Unterschied». Zudem unterstütze der Kanton ja heute auch schon viele Vereine aus dem kulturellen oder sportlichen Bereich.

Baselbieter SP hat noch nicht abschliessend diskutiert

Auch die Baselbieter SP wird sich mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Die Partei als Ganzes habe das Thema noch nicht diskutiert, sagt Ronja Jansen. Für sie bleibt aber klar: «Wenn man eine Veranstaltung organisiert, die defizitär ist, trägt man das Risiko mal selbst. Und das ist meiner Meinung nach auch beim ESAF der Fall.»

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Kommentare

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31.01.2023 15:11

Rolfgt

wie war das doch: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, oder so😊

1 0
30.01.2023 15:35

lixi

Das Volk soll darüber abstimmen, wenn die Mehrheit mit dem „Zustupf“ einverstanden ist, dann soll es so sein.

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