Sportliches Highlight, finanzielle Bürde: Concordia scheitert gegen Lausanne
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Sportliches Highlight, finanzielle Bürde: Concordia scheitert gegen Lausanne

21.09.2025 17:34 - update 21.09.2025 17:36
Shahed Staub

Shahed Staub

Der FC Concordia Basel scheiterte im Cup an Lausanne-Sport. Ein sportliches Highlight für den Erstligisten – doch finanziell erwies sich das Heimspiel in Basel einmal mehr als kaum rentabel.

Es war ein Duell wie David gegen Goliath: Underdog gegen Favorit. Und dieser Favorit vom Genfersee liess den FC Concordia Basel von der ersten Minute an spüren, dass sie diejenigen sind, die in die nächste Cup-Runde einziehen werden.

Congeli schnuppert 81 Sekunden lang an der Sensation

Entgegen den Wettquoten waren es aber die Hausherren, die im Leichtathletikstadion in Basel in Führung gingen. Marlon Würsten traf nach knapp 14 Minuten für den FC Concordia – der Treffer blitzsauber herausgespielt. Keine zwei Zeigerumdrehungen später konnten die Waadtländer jedoch ausgleichen: Alban Ajdini traf für Lausanne und lenkte das Spiel damit in die wegweisende Richtung. Denn schon kurz bevor das Cupspiel die Stundenmarke erreichte, stand es 1:4 für den FC Lausanne-Sport. Dem Endresultat.

Hier trifft der FC Concordia Basel zur 1:0-Führung:

Finanziell für das Heimteam kaum rentabel

Das Spiel war, möglicherweise auch dem nassgrauen Wetter geschuldet, nicht ausverkauft: Gerade etwas mehr als 1’100 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Sonntagnachmittag ins Leichtathletikstadion gepilgert. Bereits zum vierten Mal in den letzten sieben Jahren empfing der Erstligist FC Concordia einen Super-League-Gegner im Cup. Dass die Spiele jeweils in Basel stattfinden, ist dem Reglement des Schweizer Cups geschuldet – und sollten dem Underdog eigentlich zugutekommen: Ticketeinnahmen, Catering, Verpflegungseinnahmen und Sponsoring fliessen in die Kassen der kleinen Heimmannschaft. Ein grosser Gewinn für den FC Concordia Basel also? Fehlanzeige.

Wie schnell das vermeintliche Losglück zur Last werden kann, zeigt sich im Fall von Congeli. Denn die Aufwandseite der Bilanzrechnung ist jeweils gross – beinahe grösser als die Ertragseite. So kostet beispielsweise die Sicherheit 3’000 Franken, das Schiedsrichter-Trio wird mit 4’500 Franken entschädigt, und nicht zuletzt muss das Heimteam 2’000 Franken für die Stadionmiete zahlen.

So wollte Congeli-Präsident Balz Bigler die finanziellen Ausgaben für die zweite Cup-Runde wieder ausgleichen:

Einmal mehr kein Traumlos

Besonders bitter für Concordia: Gegen den FC Basel hatte man im Cup zuletzt vor über 20 Jahren gespielt. Auch die letzten möglichen Volksfeste im Cup waren wahrlich keine Traumlose – die Gegner hiessen Lugano und Servette. Dazu kam zwar noch der FCZ als Gegner: Diese Partie musste aber aus Sicherheitsgründen im St. Jakob-Park stattfinden und verursachte zusätzliche Kosten.

«Natürlich hätte ich gerne gegen den FCB gespielt», sagt FC Concordia-Präsident Balz Bigler. Das hätte nochmals mehr Menschen mobilisiert – sprich mehr Einnahmen. Auch die mediale Aufmerksamkeit wäre dadurch grösser gewesen, etwas, das Bigler bedauert: «Obwohl wir der einzige Amateur-Vertreter aus der Region sind, kam etwas wenig von den Medien in puncto Vorberichterstattung.»

Immerhin: Wohl auch dank einer gut besuchten VIP-Loge im Leichtathletikstadion – für 75 Franken gab es Ticket, Raclette und Wein – kann der FC Concordia doch eine schwarze Zahl schreiben. Sogar ein Plus im vierstelligen Bereich wird erwartet.

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Kommentare

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23.09.2025 04:14

pserratore

👏👏👏

1 0
21.09.2025 17:07

spalen

das los der kleinen vereine. die kosten werden dann leider nicht auch kleiner.
man sollte den kostenschlüssel mal diskutieren, der cup sollte ja nicht ein problem werden für die kleinen.

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