Stadtgärtnerei räumt ein: Aufwand für Topf-Bäume ist grösser als deren Ökoleistung
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Begrünung
Basel-Stadt

Stadtgärtnerei räumt ein: Aufwand für Topf-Bäume ist grösser als deren Ökoleistung

13.06.2023 05:23 - update 13.06.2023 09:49
Michel Schultheiss

Michel Schultheiss

Die bepflanzten Kübel wie etwa auf der Dreirosenbrücke bedeuten einen erhöhten Aufwand für die Behörden. Trotzdem könnte sich das Experiment lohnen, sagt der oberste Stadtgärtner.

Die Stadtgärtnerei rückt zurzeit zweimal pro Woche mit dem Schlauchwagen zur Dreirosenbrücke aus. Das trockene Sommerwetter macht die Topfpflanzen schliesslich durstig. Doch wie steht es mit der Umweltbilanz, wenn man sich den Aufwand und Ertrag bei diesen Pflanzungen vor Augen hält?

Emmanuel Trueb, Amtsleiter der Stadtgärtnerei, spricht Klartext: «Da müssen wir ehrlich sein: Der Aufwand, um die Bäume hierher zu transportieren, hier zu pflegen und auch wieder von hier wegzubringen, ist wesentlich grösser als die Ökoleistung des Baums», sagt Trueb gegenüber Baseljetzt. «Der Widerspruch, der hier offensichtlich wird, ist ziemlich deutlich, und den muss man natürlich erklären», so der oberste Stadtgärtner.

Die Pflege der Pflanzenkübel bedeute einen zusätzlichen Mehraufwand für die Stadtgärtnerei, sagt Trueb. Wie gross dieser in Arbeitsstunden ist, könne erst Ende Jahr beziffert werden. Dies hänge auch vom Wetter ab.

Vegetation, wo keine entstehen könnte

Bei den Topfbäumen, die seit Mai auf der Brücke stehen, sei die Idee aber eine andere. «Hier geht es darum, Vegetation an einen Ort zu hinzubringen, an dem gar keine Vegetation entstehen könnte», sagt Emmanuel Trueb. Schliesslich könnten an vielen Stellen in der Stadt Bäume gar keine Wurzeln schlagen. Daher seien Pflanzentöpfe zur Begrünung und Beschattung durchaus eine Möglichkeit, die es zu prüfen gelte.

«Es geht auch um etwas Atmosphärisches. Die Leute empfinden Grün und Pflanzen um sich herum als etwas Wertvolles». Er rechnet damit, dass in Basel auch in Zukunft mehr Begrünung auf unterbauten und versiegelten Flächen zu sehen sein werde. So etwa in Dachgärten.

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