Studie warnt vor Auswirkungen von Fehlinformationen zum Klimawandel
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Universität Genf
International

Studie warnt vor Auswirkungen von Fehlinformationen zum Klimawandel

30.11.2023 17:36

Baseljetzt

Fehlinformationen zum Klimawandel haben tiefgreifende Auswirkungen. Wie Forschende der Uni Genf in einer neuen Studie zeigen, beeinflussen diese die Überzeugungen und die Bewertungen von Klimamassnahmen.

In der am Donnerstag im Fachblatt «Nature Human Behaviour» veröffentlichten Studie konfrontierten die Forschenden 7000 Studienteilnehmende aus zwölf Ländern mit Fehlinformationen. Zudem entwickelten sie verschiedene psychologische Massnahmen zur Bekämpfung von solchen und testeten deren Wirksamkeit.

Das Ergebnis: Während sich die Konfrontation mit Fehlinformationen stark negativ auf die Überzeugungen der Teilnehmenden zum Klimawandel, ihre Einstellung zu Massnahmen gegen den Klimawandel, ihre Fähigkeit, Fehlinformationen zu erkennen, und ihr umweltfreundliches Verhalten auswirkte, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kaum Hinweise darauf, dass die psychologischen Massnahmen wirksam waren.

Überzeugender als die Wissenschaft

«Fehlinformationen sind also äusserst überzeugend, mehr als wissenschaftliche Informationen», wurde Studienleiter Tobias Brosch in einer Mitteilung der Universität Genf (Unige) zitiert. Laut der Mitteilung der Unige bezweifelt oder leugnet rund ein Drittel der Bevölkerung den anthropogenen (menschengemachten) Klimawandel.

Als Beispiele für Fehlinformationen nannten die Forschenden eine unbegründete Infragestellung des wissenschaftlichen Konsenses oder eine Überschätzung der Kosten und Unannehmlichkeiten von Klimamassnahmen.

Fehlinformationen in Form von Tweets

Für die Gestaltung der psychologischen Massnahmen, sogenannten Inokulationen, entwickelten die Forschenden einen theoretischen Rahmen, der die Bildung von Fehlinformationen beschreibt.

In verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden die Studienteilnehmenden den verschiedenen Inokulationen unterzogen. So erhielt eine Gruppe zum Beispiel verifizierte Informationen, die die Zuverlässigkeit der Wissenschaftler des Weltklimarats IPCC belegten. Eine weitere Gruppe erhielt Informationen über Vor- und Nachteile von Klimamassnahmen. Danach wurden den Studienteilnehmenden 20 (echte) Tweets mit Falschinformationen gezeigt. Ihre Haltung zum Klimawandel wurde im Anschluss jeweils mit Fragebögen erfragt. (sda/mei)

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01.12.2023 12:30

mil1977

1950 gab es etwa 2,7 Milliarden Menschen auf der Erde.
Jetzt sind es fast 8 Milliarden.
Dieses grundlegende Problem wird auch in Dubai nicht angesprochen werden.

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