SVP-Grossrat ist «gegen das Wildparken von E-Trottis»
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Scooter-Verleih
Basel-Stadt

SVP-Grossrat ist «gegen das Wildparken von E-Trottis»

04.04.2023 18:33 - update 05.04.2023 10:45
Jennifer Weber

Jennifer Weber

E-Trottis, die in der ganzen Stadt stehen oder liegen – dagegen will Grossrat Beat Schaller vorgehen. Auch die Verleihdienste sind sich dieses Problems bewusst und ergreifen Massnahmen.

Wild geparkte E-Scooter sind dem SVP-Grossrat Beat K. Schaller ein Dorn im Auge. Deshalb reichte er im Grossen Rat eine Interpellation «gegen das Wildparken von E-Trottis» ein – bereits zum zweiten Mal. «Wir müssen uns jetzt fragen, wie wir mit den E-Trottis umgehen, wenn sie nicht gefahren werden», sagt Schaller im Interview mit Baseljetzt.

Bereits im Dezember reichte der Politiker einen ersten Anzug ein, in dem er die Regierung fragte, wie sie mit dem Problem der falsch geparkten E-Scooter umgehe. Nun hätte sie im Rahmen des Anzugs zwei Jahre Zeit, dies zu beantworten. «Während der Fasnacht zeigte sie, dass sie es aber in ein paar wenigen Tagen schaffte», so Schaller. Während der drey scheenschte Dääg sind die Miet-Trottis nämlich aus der Innenstadt verbannt worden.

Klare Regeln

Am Montag wurde der Verleih von E-Trottis per 1. September in Paris verboten. Soweit will Schaller aber nicht gehen. Es gehe ihm nicht grundsätzlich um ein Verbot. Der Grossrat möchte klare Regeln.

«Die Lösung wäre, was andere Städte auch schon machen, dass man gewisse Gebiete aussondert, wo man die Trottis zurückgeben kann», sagt Schaller. So laufe beispielsweise die Uhr weiter und der Kunde zahle, wenn die E-Scooter ausserhalb eines definierten Bereichs abgestellt werden. Wenn das Gefährt aber richtig geparkt werde, könne der Kunde den Gebührenzähler abstellen.

Besonders in der Innenstadt störe das Wildparken das Stadtbild, findet Schaller. Und es stelle eine Gefahr für die Bevölkerung dar. Auch in den Quartieren. «Gerade dort besteht die Gefahr für ältere Leute, die einkaufen gehen wollen und sich darauf verlassen, dass die Trottoirs frei sind», so der SVP-Politiker.

Mit KI gegen Wildparken

Das Problem des Wildparkens ist auch den E-Trotti-Anbietern bewusst. So heisst es auf Anfrage bei Voi, dass schon «umfangreiche Massnahmen» ergriffen worden seien. Unter anderem mit künstlicher Intelligenz: «Um zu verhindern, dass die Fahrzeuge achtlos abgestellt werden, hat Voi den Parkassistenten eingeführt: Fahrer:innen müssen ein Foto ihres abgestellten Trottis in die App hochladen», sagt Katharina Schlittler, Schweizchefin von Voi. Die Bilder würden dann von einer KI und dem Voi-Team analysiert. «In Basel ist dieser Prozess mit weiterführenden Sanktionsmassnahmen verbunden.»

Auch der E-Scooter-Anbieter Tier habe «eine Reihe von Massnahmen» ergriffen, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen und Fussgänger:innen zu gewährleisten. «Unsere lokalen Teams in der Schweiz sind stets wachsam, um die Anzahl eventuell doch falsch abgestellter Scooter zu minimieren», sagt Florian Anders, Head of Corporate Communications bei Tier auf Anfrage. Für das Erheben von Bussgeldern ist die Polizei zuständig. «Sollten diese sich bei uns wegen eines falsch abgestellten E-Trottis melden, dann arbeiten wir für die Ermittlung des betreffenden Nutzers eng mit den örtlichen Behörden zusammen.»

Kaum Beschwerden

Stellt das Wildparken ein grosses Problem in Basel dar? Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) sagt, es gebe relativ wenig Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass ein E-Trotti im Weg stehen würde. Die letzte Meldung sei zwei, drei Monate her. «Das hält sich, was wir so hören, sehr in Grenzen», so Nicole Ryf-Stocker, Co-Leiterin Kommunikation des BVD gegenüber Baseljetzt. Ob dies mit dem jetzigen kälteren Wetter zu tun hat, lässt sich (noch) nicht eruieren.

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04.04.2023 22:18

ReMo61

Die Lösung ist doch so simpel. Es braucht mehrere meeting point mit einer integrierten Ladestation und nur da kann man diese E-Scooter aktivieren und deaktivieren. Problem ist gelöst und diese E-Scooter sind immer geladen. Wenn man diesen Scooter sonst wo hinstellt, kann dieser nicht deaktiviert werden und der Fahrer bekommt dementsprechend die Rechnung.

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04.04.2023 19:55

akjo

Es gibt zu viel E-Trottinette und vorallem wird bei den fahrenden ohne Respekt zu anderen wild rum gefahren.

7 0

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