
Tormaschine Paul Stöcklin: Ein FCB-Aschenbecher für den Meister in Abwesenheit
Sektor M
Im Cupfinal 1947 glänzte er durch seine Tore, in der Meistersaison 52/53 durch seine verletzungsbedingte Abwesenheit. Die Geschichte des Paul Stöcklin ist eine bewegte – und hat ihren Platz in der Sammlung des FCB-Museums.
Paul Stöcklin entschied den Cupfinal 1947 fast im Alleingang. Er schoss beim 3:0-Sieg am 7. April 1947 gegen Lausanne zwei Tore. Die FCB-Fans unter den 28’000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Berner Neufeld waren aus dem Häuschen. Sie feierten Stöcklin und die anderen FCB-Spieler und trugen sie auf den Schultern übers Spielfeld.
Baseljetzt und das FCB-Museum machen gemeinsame Sache
Das Museum FC Basel 1893 wird im Frühling 2027 in der Zehntenscheune an der St. Jakobs-Strasse 373 unmittelbar neben dem Joggeli eröffnet. Zweimal im Monat wird das FCB-Museum auf Baseljetzt unter dem Pseudonym «Sektor M» eine spannende Geschichte erzählen, über die es in der Aufarbeitung der FCB-Geschichte stolpert. Das Museum ist noch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Hier kannst du das Museum unterstützen.
Der FCB erhielt den Cup-Pokal und jeder einzelne Spieler eine Siegermedaille. Jene von Paul Stöcklin befindet sich seit Kurzem im FCB-Museum. Die Nachkommen von Paul Stöcklin überliessen sie und weitere Objekte dem Museum als Dauerleihgabe. Teil des Nachlasses sind auch Geschenke, welche die Spieler für den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte 1953 erhielten. Dazu gehören eine Uhr in Ballform, eine Meistermünze und – tatsächlich – ein Aschenbecher. Brauchte Stöcklin den Aschenbecher für die Meisterzigarre? Einem Sportler einen Aschenbecher zu schenken, ist aus heutiger Sicht auf jeden Fall aussergewöhnlich.

Wie ein Meisterspieler behandelt
Stöcklin spielte seit 1945 beim FC Basel und hatte nach dem Cupfinal einen guten Lauf. In der Saison 1947/48 war er mit 11 Toren clubinterner Top-Torschütze. Der Stürmer schoss in seinen sieben Jahren beim FCB in 183 Meisterschafts- und Cupspielen 68 Tore. 1952 hatte Paul Stöcklin seinen letzten Einsatz für Rotblau. Weshalb erhielt er dann die Meistergeschenke von 1953? Die Geschichte dazu ist tragisch. Stöcklin verletzte sich zu Beginn der Meistersaison so schwer, dass er nicht mehr auf den Rasen zurückkehren konnte. Er blieb dem Club verbunden und im Kontakt mit dem Team. Der FCB behandelte ihn deshalb wie einen Meisterspieler, obwohl er offiziell nicht mehr zum Kader gehörte.

Der Nachlass von Paul Stöcklin mit den Siegermedaillen, Meistergeschenken und Fotografien ist ein Glücksfall für das FCB-Museum. Die Objekte sind Zeitzeugen einer Epoche, in welcher der FCB erste grosse Titel gewinnen konnte.
Text: Beni Pfister
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Thomy
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