
Tramersatz sorgt für Unmut in Muttenz
Mirjam Rodehacke
Auch 2025 wird das 14er-Tram noch einmal durch Busse getauscht. Noch immer gebeutelt von der letzten Bauetappe, stehen Betroffene dem Vorhaben kritisch gegenüber und hoffen auf eine Umleitung oder Schiebung.
Bereits von April bis September dieses Jahres wurde die Tramlinie 14 aufgrund von Sanierungsarbeiten an den Gleisen mit Bussen ersetzt.
Von August bis November 2025 geht es in die nächste Runde – diesmal werden die Schienen von Muttenz Dorf bis zur Wendeschlaufe Wartenberg erneuert.
Was aus verkehrstechnischer Sicht sinnvolle Wartungsarbeiten sind, scheint dafür ein Störfaktor die Arbeit im Gewerbe zu sein. Denn die Ausnahmesituation mit Bussen sorge für mehr Stau und weniger Kundschaft, berichtet beispielsweise Felice Carta, Geschäftsinhaber Optius Carta GmbH.
Ein Ersatz mit Abstrichen?
Das Prozedere, um in den Laden zu gelangen, sei unnötig kompliziert, sorge für mehr Autostaus und schliesslich weniger Kundschaft. Besonders durch diese engmaschige Wiederholung: «Dann überlegt sich jemand zweimal, ob er nach Muttenz kommt oder eben nicht».
Auch dass der Ersatzbus nicht im Zentrum halte, wie das 14er-Tram, empfindet Carta als problematisch und schlägt eine eigene Alternative vor. «Man könnte beispielsweise den Bus von der Hauptstrasse oder der St. Jakobstrasse wegnehmen und dann nach hier verlagern – so hätte es im Dorfkern auch wieder mehr Leute».
Der Muttenzer Gemeinderat Yves Laukemann teilt diese Meinung nicht. Er schliesst die Idee für eine Umleitung gar gänzlich aus: «Erstens würden wir damit die Quartiere belasten und zweitens ist er dann noch mehr davon entfernt, wo er Dienst erweist».
Die Kantone sind im Dialog
Sinnvoller fände der Muttenzer Gemeinderat, wenn im nächsten Jahr zwischen Muttenz und Pratteln überhaupt keine Bauarbeiten stattfinden würden. Denn seine Gemeinde müsse nach den ersten beiden Teilsanierungen der 14er-Linie erst einmal durchatmen. Diese Entscheidung obliegt aber nicht der Gemeinde, sondern dem Kanton.
Da es aber auch schon Situationen gab (wie bei den Grossanlässen des ESC oder der Euro der Frauen), bei denen solche Planungen vertagt werden konnten, schöpft Laukemann Hoffnung. «Ein Gespräch zwischen den Regierungen Basel-Stadt und Baselland könnte vielleicht etwas bewegen. Aber es braucht eine klare politische Aussage, dann könnte man das entsprechend noch schieben».
Auf Anfrage von Telebasel will der Kanton dazu keine Auskunft geben. Von Beschwerden sei nichts bekannt, man sei aber mit dem Kanton Basel-Stadt im Gespräch.
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spalen
absolut verständlich diese reaktion!
Thomy
Irgendwie ja auch begreiflich