«Trop chaud»: KlimaSeniorinnen vs. Switzerland auf der Leinwand
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«Trop chaud»: KlimaSeniorinnen vs. Switzerland auf der Leinwand

15.05.2025 07:32 - update 15.05.2025 07:55

Baseljetzt

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg hat die Schweiz vor einem Jahr verurteilt, weil sie zu wenig gegen den Klimawandel unternehme. Der Film «Trop chaud – KlimaSeniorinnen vs Switzerland» zeigt nun, wie es dazu gekommen ist.

«Trop Chaud – KlimaSeniorinnen vs. Switzerland» von Benjamin Weiss ist ein Gerichtskrimi; er erzählt die wahre Geschichte von mutigen Frauen, die bis Strassburg gezogen sind und damit erreicht haben, den Klimawandel durch ein internationales Gericht in eine neue Perspektive zu rücken: Klimaschutz ist ein Menschenrecht.

Acht Jahre dauert das juristische Verfahren, das ein Verein aus älteren Frauen aus allen Landesteilen der Schweiz anstrengt. Statt sich zur Ruhe zu setzen, spannen die Seniorinnen auf Initiative von Greenpeace Schweiz mit Anwältinnen und Anwälten zusammen, um etwas gegen die – immer häufigen auftretenden – Hitzewellen zu tun. Denn die Schweiz unternehme zu wenig, um ihre Gesundheit zu schützen und generell zu wenig für den Klimaschutz, so ihre Argumentation.

Weltweit in den Schlagzeilen

Nachdem ihre Klage von drei Schweizer Rechtsinstanzen abgewiesen wird, setzt sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg damit auseinander. Mit 16:1 Stimmen kommen die Richterinnen und Richter am 9. April 2024 zum Schluss, dass den KlimaSeniorinnen in der Schweiz das rechtliche Gehör verweigert und Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt wurde.

Das historische Urteil machte weltweit Schlagzeilen. Doch die Klimaseniorinnen und ihr Team hatten «die Rechnung ohne den Wirt gemacht», wie es im Film heisst: Zum Beispiel ohne die Schweizer Regierung, von den beiden Parlamentskammern bis zum Bundesrat, die aus Sicht der Frauen «ihren Job nicht macht», aber beschliesst, das Urteil aus Strassburg nicht zu befolgen.

Ungewöhnliche Finanzierung

So aussergewöhnlich die Geschichte, so ungewöhnlich ist die Finanzierung von «Trop chaud» von Benjamin Weiss: Neben Stiftungen, Privatpersonen und Greenpeace steuerten die KlimaSeniorinnen, deren Verein mittlerweile in der ganzen Schweiz über 3000 Mitglieder zählt, mit Einzelbeiträgen von 20 bis 10000 Franken einen wesentlichen Teil bei. (sda/ana)

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