Im Zolli haben sich am Donnerstagmittag dramatische Szenen ereignet: Laut Augenzeugen rannte ein Visayas-Pustelschwein versehentlich in das Horn eines Nashorn und wurde tödlich verletzt.

Eine Zolli-Besucherin wurde Augenzeugin des Unfalls im Gehege der Nashörner: Ein Visayas-Pustelschwein sei munter im Gehege, das sich die Tiere mit den Nashörnern teilen, herumgerannt, berichtet sie gegenüber «20 Minuten». Plötzlich sei es versehentlich auf dem Horn des Nashorns gelandet. Es seien schockierende Szenen gewesen. «Besonders schlimm war es für die Kinder», so die Augenzeugin, die mit ihrer zehn Monate alten Tochter den Zolli besuchte.

Pustelschwein war erst zwei Tage im Zolli

Der Zolli bestätigt in einer Medienmitteilung den schweren Unfall. Der achtjährige Nashornbulle Puri habe das Visayas-Pustelschwein um die Mittagszeit verletzt. Das 15-jährige weibliche Schwein sei sofort tot gewesen. Die Bache war erst am Dienstag nach Basel gekommen; sie stammte aus dem Muséum de Besançon und hatte zuvor keinen Kontakt zu Nashörnern.

Die Zusammenführung am Donnerstag sei aber friedlich verlaufen, schreibt der Zoo in seiner Mitteilung. «Es gab keine Anzeichen, die einen entsprechenden Vorfall hätten antizipieren lassen.»

Zolli will Gemeinschaftsanlage beibehalten

Die Verantwortlichen ergreifen nun zwar temporäre Massnahmen, doch stellen sie die Gemeinschaftshaltung von Panzernashörnern, Pustelschweinen und Muntjaks nicht in Frage.

Puri befindet sich nun vorerst im Nashornhaus. Bevor er die Aussenanlage wieder betreten kann, soll diese «Säuli-sicher» gemacht werden. «Es handelt sich um eine temporäre Massnahme.»

Denn der Zoo Basel will – auch wenn einzelne Zwischenfälle nicht ganz ausgeschlossen werden können – an der seit 2017 bestehenden Gemeinschaftsanlage festhalten. Auch andere Zoos würden Nashörner und Pustelschweine, die als gut verträgliche Kombination gelten, gemeinsam halten, hiess es. Zudem stelle das Zusammenleben mehrerer Tierarten für die Individuen auch «eine wichtige Verhaltensanreicherung» dar. (sda/lab)