Wildschwein-Gewusel im Basler Zolli
Aliena Müller
Im Zolli Basel tummeln sich momentan drei quirlige Wildschweine auf der Aussenanlage. Die gelb-braun gestreiften Frischlinge kamen am 16. Januar zur Welt und sind munter und neugierig in der Anlage unterwegs.
Es wird am Boden geschnüffelt, spielerisch getobt und bei Erschrecken geht es zurück zur Mutter. Der Körper der Mutter werde auch gerne mal als Klettergerüst benutzt, teilt der Zoo Basel in einer Mitteilung mit.
Die drei kleinen Wildschweine seien im Zolli geschützt in einem Stall zur Welt gekommen. In der freien Wildbahn ziehe sich die Mutter nach einer Tragezeit von durchschnittlich 112 bis 130 Tagen von der Wildschweingruppe bzw. Rotte zurück, um sich ein Nest aus Laub und Ästen zu bauen. Dort werden die Frischlinge dann geschützt vor Wind und Wetter geboren.
Clever getarnt durchs Unterholz
Die Wildschwein-Babys können ihrer Mutter schon nach wenigen Tagen folgen und mit ihrer typischen Feldzeichnung sind sie in Wald und Unterholz perfekt getarnt. Mit den Monaten verlieren sie die Streifen und erhalten braunes bis schwarzes Fell.
Die meiste Zeit verbringen Wildschweine mit Essen oder dem Wühlen nach Essen. Damit spüren sie nicht nur Wurzeln und Würmer auf, sondern verbessern den Boden, die Bodenlüftung und den Wasserhaushalt.
Ungerechter Ruf
Jede:r kennt das Bild von sich im Schlamm suhlenden Schweinen. Diese Angewohnheit hat aber keineswegs etwas mit Unreinheit zu tun, sondern verhilft im Sommer zu einer Abkühlung, da Schweine keine Schweissdrüsen besitzen und nicht schwitzen können. Ausserdem wird der getrocknete Schlamm dann wieder abgerieben, was Parasitenbefall vorbeugt.
Im Zoo Basel sei gar die Angewohnheit der Tiere beobachtet worden, schmutzige Früchte vor dem Verzehr zu waschen.
Schwein gehabt
In der Schweiz gehörten Wildschweine früher zu den seltenen Tieren. Sie litten unter der Abholzung, der intensiven Waldnutzung und der starken Bejagung. Faktoren, welche vor rund 150 Jahren beinahe zu einem Aussterben der Wildschweine geführt hätte. Erst im 20. Jahrhundert kehrten die Wildschweine in Teile ihres ursprünglichen Lebensraumes zurück. Vor ca. 40 Jahren wanderten sie dann aus Italien, Frankreich und Deutschland wieder in die Schweiz ein.
Der aktuelle Bestand sei schwer zu bestimmen. Die Tiere haben sich an menschliche Aktivitäten in den Wäldern angepasst und sind hauptsächlich nachtaktiv unterwegs.
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