
Vaporetti ja, Kantonsgelder nein: Die Basler Politik erteilt United Waterways eine Absage
Johanna Samland
United Waterways will Vaporetti auf dem Rhein sehen und schlägt eine Finanzierung durch den Kanton vor. Die Basler Politik ist für die Idee offen, steht der Finanzierungsidee aber eher skeptisch gegenüber.
Wasserstoffbetriebene Schnellboote, sogenannte Vaporetti, standen in Basel in der Vergangenheit schon mehrmals zur Diskussion. Jetzt will United Waterways einen neuen Anlauf starten und lanciert die Idee, dass Vaporetti eine Ergänzung zum bereits bestehenden ÖV-Angebot darstellen könnten.
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Offen bleibt, wie das Ganze finanziert werden soll, schliesslich ist die Beschaffung der Schnellboote mit fünf Millionen Franken pro Schiff nicht ganz kostengünstig. Für ein gut ausgebautes Angebot brauche man ungefähr vier Schiffe, so Robert Straubhaar, der VR-Präsident von United Waterways. Im Interview mit Telebasel stellt Straubhaar eine mögliche Mitfinanzierung durch den Kanton in den Raum.
Die Politik reagiert zurückhaltend
Die Reaktionen der Politik lassen nicht lange auf sich warten. Ismail Mahmoud von der SP Basel-Stadt ist grundsätzlich offen für die Idee, das bestehende ÖV-Angebot durch Schiffe zu ergänzen. Dass die Allgemeinheit für die Beschaffung aufkommen soll, findet er aber nicht gut.
Wenn der Kanton das Projekt mitfinanziere, solle es anschliessend auch in öffentlicher Hand bleiben, so Mahmoud weiter. Auch Luca Urgese von der FDP Basel-Stadt ist eher skeptisch.
Er könne sich zwar vorstellen, in Basel in einen Wassershuttle einzusteigen, Voraussetzung dafür sei aber, dass der Kanton die Schiffe nicht vorgängig mitfinanziert habe.
Das Bau- und Verkehrsdepartement hält die Schiffe für nicht rentabel
Auf die Idee angesprochen, gibt sich auch das Bau- und Verkehrsdepartement eher zurückhaltend. Die geringe Transportkapazität und die vergleichsweise niedrige Nachfrage stünden in keinem Verhältnis zu den entstehenden Kosten, teilt das Departement mit. Deshalb werde man weiterhin auf den Ausbau des Tram- und Busnetzes und die Förderung der kombinierten Mobilität setzen, schreibt das Bau- und Verkehrsdepartement weiter.
Ob in naher Zukunft Vaporetti auf dem Rhein zu sehen sein werden, ist fraglich.
Mitarbeit: Valerie Zeiser
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MatthiasCH
Im Sommer wäre es dann mit der Rheinschwimmerei vorbei oder sehr stressig. Bitte keinen Dichtestress auf den Rhein bringen
Hoschi
Kann dies verstehen. Ein zu grosser Aufwand und ob es sich dann wirklich auch lohnen wird? Ob die Pendler auf die Vaporetti umsteigen ist fraglich. Das Auto scheint doch sicher bequemer.