
«Wir sind parat für den Schnee»: BVB rüsten nach starkem Schneefall vor einem Jahr auf
Giulia Ballmer
Vor einem Jahr versank Basel im Schnee. Die BVB konnten den Schnee aber kaum geniessen. Sie hatten alle Hände voll zu tun, ihre Drämmli wieder in Fahrt zu bringen. Dieses Jahr will man anders vorgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BVB hatten während des Jahres regelmässig Schneeszenarios geübt
- Die BLT imprägniert die Fahrleitungen, damit sich kein Eis bilden kann
- Das Schienennetz der BVB ist 49 Kilometer grösser als das der BLT
Genau vor einem Jahr, dem 22. November 2024, war Basel für kurze Zeit lahmgelegt. Ein überraschender Schneefall sorgte für Chaos in der Region. Besonders die öffentlichen Verkehrsmittel waren wie eingefroren. Die BVB mussten den Betrieb schon um 21 Uhr am Vorabend einstellen. Es fehlte an Vorbereitung und an Möglichkeiten, die Schienen von Schnee zu befreien.
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BVB haben trainiert
Dieses Jahr seien die BVB besser vorbereitet: «Wir werden jetzt bei einem solchen Ereignis den Notfallstab einberufen», erklärt Selina Meyer, Mediensprecherin der BVB. Auch während des Jahres blieben die BVB nicht untätig: «Wir haben regelmässige Übungen gemacht und Schneeszenarios realistisch nachgespielt.» Dennoch sei bei starkem Schneefall ein reibungsloser Schienenverkehr nicht garantiert: «Es wird zu Einschränkungen kommen, da der ÖV ein fragiles System ist und von äusseren Einflüssen betroffen ist.»
BLT imprägniert Fahrleitungen
Im vergangenen November passierte der Kollaps, da es wenig vorhandene Möglichkeiten gab, den Schnee wegzubekommen. Ein schienengebundener Schneepflug hätte die Drämmli schnellstens wieder freibekommen. Deshalb sah die Situation bei der BLT auch nicht ganz so gravierend aus. Am nächsten Morgen konnten ihre Drämmli wieder normal fahren: «Wir haben die Fahrleitungen auf dem ganzen Schienennetz bereits imprägniert, damit sich nicht so schnell Eis bildet», erklärt Frédéric Monard, CEO der BLT. Trotz der vergangenen Problematik, möchten die BVB in diesem Jahr keinen solchen Pflug anschaffen: «Der Aufwand wäre zu teuer, gemessen daran, wie selten man ihn tatsächlich bräuchte». In Basel gab es zuletzt im Jahr 2006 einen vergleichbaren Schneefall, begründet Selina Meyer.
Frédéric Monard findet es dennoch wichtig, auf alles vorbereitet zu sein: «Es muss möglich sein, die Leute von A nach B zu bringen.» Der BLT-Geschäftsführer erklärt weiter: «Wir haben gesehen, dass es zu einem Kollaps führen kann, wenn die ÖV nicht mehr funktionieren».
In der Region Nordwestschweiz umfasst die BLT ein Drämmli-Schienennetz von 65 Kilometern, hingegen beträgt das der BVB 114 Kilometer.
Für die beiden Verkehrsbetriebe heisst es nun abwarten: Der Schnee darf kommen.
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spalen
„Ein überraschender Schneefall“ – der war derart „überraschend“, dass bereits mehrere tage vor dem schneefall darüber gesprochen wurde und sich in meinem umfeld bereits viele basler darauf vorbereitet haben. und als der schneefall dann am nachmittag, wie angekündigt, einsetzte, waren alle entsprechend „überrascht“…
zudem finde ich es löblich, dass die bvb keinen schienenpflug anschaffen will: beim letzten besuch im drämmli-museum (sehr zu empfehlen!) konnten wir den fahrbereiten pflug sehen, und wenn ich mich recht erinnere, hat der sogar die zulassung.
ich freue mich auf jeden fall auf den schnee! vielleicht sehen wir ja in dann den oldtimer-pflug in aktion?