Von Sissaho zu Sissach: 800 Jahre im Wandel der Zeit
©Bilder: Bildarchiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft / Montage: Baseljetzt
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Von Sissaho zu Sissach: 800 Jahre im Wandel der Zeit

25.01.2025 12:30 - update 25.01.2025 17:21
Alessia Roppel

Alessia Roppel

Von der ersten urkundlichen Erwähnung im 13. Jahrhundert bis zur modernen Infrastrukturentwicklung im 21. Jahrhundert: Entdecke die faszinierende 800-jährige Geschichte Sissachs.

Die Gemeinde Sissach blickt 2025 auf eine beeindruckende Geschichte zurück: 800 Jahre seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung und 500 Jahre St. Jakobs-Kirche sollen ansprechend gefeiert werden. Im Rahmen dieses Jubiläums nehmen wir dich mit auf eine Reise durch acht historische Meilensteine, die die Entwicklung und Bedeutung der Gemeinde prägten.

📃 13. Jahrhundert: Der Ursprung von Sissach

Die Geschichte von Sissach beginnt offiziell in den Jahren 1225/26. Damals wurde der Ort erstmals als «Sissaho» urkundlich erwähnt. Dies in einem Dokument, in dem Bischof Heinrich von Basel die Schenkung eines steinernen Hauses durch den Grafen Hermann von Froburg an die Mönche des Klosters Schöntal bei Langenbruck bestätigt.

Von Sissaho zu Sissach: 800 Jahre im Wandel der Zeit
Erste urkundliche Erwähnung «Sissaho», heutiges Sissach

🏰 15. Jahrhundert: Ein Gebiet wechselt die Hände

Im Jahr 1461 überliess Thomas von Falkenstein der Stadt Basel Schloss und Herrschaft Farnsburg sowie die Landgrafschaft Sisgau für 10.000 Rheinische Gulden.

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Fotografie eines Stichs der Ortschaft Buus und des Schlosses Farnsburg von Emanuel Büchel aus dem Jahr 1755

⛪ 16. Jahrhundert: Die Reformation erreicht Sissach

Die Reformation, eine der prägendsten Epochen der europäischen Geschichte, fand auch in Sissach ihren Widerhall. 1525 tagte das Kapitel des Sisgaus in der erneuerten Kirche von Sissach. Unter der Leitung von Pfarrer Jörg Stähelin aus Rümlingen wurde die Reformation in der Region eingeleitet.

Von Sissaho zu Sissach: 800 Jahre im Wandel der Zeit
Die St.Jakobs Kirche in Sissach feiert dieses Jahr ihr 500. Jubiläum Bild: Bildarchiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft

📚 17. Jahrhundert: Bildung für alle

1620 wurde in Sissach die erste Dorfschule gegründet. Mit Peter Zweibrucker als erstem dokumentierten Lehrer begann eine neue Ära des Bildungswesens.

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Das alte Schulhaus von Sissach steht südlich vor der Kirche an der Kirchgasse. Bild: Bildarchiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft

🧱 18. Jahrhundert: Bau des Schlosses Ebenrain

In den Jahren 1774/75 erhielt Sissach eines seiner architektonischen Wahrzeichen: das Schloss Ebenrain. Martin Bachofen-Heitz, ein wohlhabender Basler Seidenbandfabrikant, liess das Schloss vom renommierten Architekten Samuel Werenfels errichten. Heute dient es als repräsentatives Gebäude des Kantons.

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Schloss Ebenrain ist um 1774/5 für den Handelsherrn Martin Bachofen-Heitz erbaut worden. Bild: Bildarchiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft

🏞️ 19. Jahrhundert: Ein neuer Kanton entsteht

Im Jahr 1832 erlangte die Region Basel-Landschaft Unabhängigkeit vom Stadtkanton Basel. Der neue Kanton erhielt 1833 die Anerkennung durch die Tagsatzung der Eidgenossenschaft. Sissach wurde Bezirkshauptort mit einer Bezirksstatthalterei, einer Bezirksschreiberei sowie einem Zivil- und Polizeigericht für den Gerichtskreis Sissach.

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Ausschnitt aus einem Bericht der Staatswirtschaftskommission über das Bauprojekt BezirksschreibereiBild: Staatswirtschaftskommission

🚂 20. Jahrhundert: Der Fortschritt der Eisenbahn

Mit der Eröffnung der Hauenstein-Basislinie im Jahr 1916 wurde Sissach ein bedeutender Knotenpunkt im Eisenbahnnetz. Das «Gelterkinderli» verabschiedet sich mit blumenbekränzter Lokomotive von der Bevölkerung. Doch das Jahr brachte auch Tragik: Jakob Häfelfinger, Knecht des Tenniker Boten, wurde während seiner Heimfahrt von Basel ermordet und um die Lohngelder für die Posamenterei im Diegtertal beraubt. Ein Verbrechen, das nie aufgeklärt wurde.

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Eröffnung des Hauenstein-Basistunnels im Jahr 1916

🚉 21. Jahrhundert: Moderne Infrastruktur

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte Sissachs war die Umgestaltung des SBB-Bahnhofs im Jahr 2007. Mit einer zentralen Personenunterführung, Lärmschutzwänden und einem modernen Bushof erhielt der Bahnhof ein neues Gesicht. Für rund 40 Millionen Franken wurde nicht nur die Infrastruktur verbessert, sondern auch die Bahnhofstrasse zu einer Begegnungszone umgestaltet.

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Der Sissacher Bahnhof aus alten Zeiten Bild: Bildarchiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft

Diese acht Meilensteine verdeutlichen, wie sich Sissach über die Jahrhunderte entwickelt hat – vom mittelalterlichen «Sissaho» zum modernen Sissach mit historischem Charme.

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Kommentare

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26.01.2025 09:57

spalen

spannend! man vergisst gerne, dass es neben der historisch relevanten stadt basel auch andere orte in der region gibt, die eine spannende geschichte haben.

1 0
26.01.2025 08:58

Tarantinoo

ok alles lar

0 3

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