Wahlkampf ist lanciert: Breite Unterstützung für Maya Graf
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Ständerat
Schweiz

Wahlkampf ist lanciert: Breite Unterstützung für Maya Graf

10.08.2023 14:47 - update 10.08.2023 21:51
David Sieber

David Sieber

Die Baselbieter Ständerätin Maya Graf (Grüne) will ihren Sitz in Bern verteidigen. Gegen Herausforderer Sven Inäbnit (FDP) bringt sie ein breites Unterstützungskomitee in Stellung.

22 Jahre Bundesbern sind nicht genug. Maya Graf, seit vier Jahren Baselbieter Ständerätin, will eine weitere Legislatur im «Stöckli» politisieren. Am Donnerstag, 10. August 2023, lancierte sie ihren Wahlkampf im Kulturhotel «Guggenheim» in Liestal. Mit dabei: eine ganze Reihe kantonaler Politprominenz.

So ihr Vorgänger Claude Janiak (SP), Kathrin Amacker (Präsidentin Regio Basiliensis, alt Nationalrätin Mitte), Thomas Tribelhorn (Präsident GLP), Andrea Heger (Vizepräsidentin EVP), Nationalrätin Samira Marti (SP) und natürlich der Grünenpräsident Michael Durrer.

Auch linke Stimmen seien wichtig

Sie alle betonten, wie wichtig es sei, Maya Graf wieder nach Bern zu schicken. Aus unterschiedlichen Gründen: Weil sie sich für die wichtigsten Anliegen der Region einsetze (Infrastrukturausbau, Bildung/Forschung und das Verhältnis zur EU), meinte etwa Janiak. Weil es schade wäre, wenn ihre Kompetenz und ihr Charisma verloren gingen, erklärte Amacker. Graf sei «unsere hörbare Stimme für das Dreiland».

Heger findet, dass im Ständerat auch linke Stimmen wichtig seien. Graf setze sich für die Menschen und die Umwelt ein, «genau wie die EVP». Ähnlich tönt es bei Tribelhorn: «Warum unterstützt die GLP Maya Graf? Weil der Ständerat nicht noch rechter und konservativer werden darf.» Denn dann hätten es eine fortschrittliche und nachhaltige Energiepolitik und damit der Klimaschutz schwer. Für Marti sind es vor allem gleichstellungspolitische Anliegen, wie der Ausbau der Kita-Finanzierung, die sie mit Graf verbindet.

Graf nimmt in den Kommissionen Einfluss

Die 61-jährige Sissacher Bio-Bäuerin und Sozialarbeiterin sieht sich in den angesprochenen Politbereichen in einer starken und einflussreichen Position. Sie sitzt in den entsprechenden Kommissionen und nimmt entsprechend Einfluss. Mit dem Präsidium der Geschäftsprüfungsdelegation (welche unter anderem den Nachrichtendienst kontrolliert) hat sie eines der prestigeträchtigsten parlamentarischen Ämter inne. Zudem arbeitet sie in der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zum CS-Debakel mit. Sie sei «mitten drin und hoch motiviert.»

Dass Graf ihre Wiederwahl nicht als Selbstläufer betrachtet, zeigt ihr Wahlkampfbudget von 95’000 Franken. Dieses setzt sich zur Hauptsache aus Geldern der Schweizer und Baselbieter Grünen zusammen. Sie selbst investiert 20’000 Franken. Dazu kommen auch Spenden aus dem Unterstützungskomitee, welches bereits mehr als 100 Mitglieder umfasst. Sie wird sich am 22. Oktober mit ihrem Kontrahenten Sven Inäbnit von der FDP messen müssen, dem, Stand jetzt, nur geringe Chancen eingeräumt werden. Aber bis dahin dauert es noch einige Zeit. Und der Wahlkampf hat eben erst begonnen.

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