Das hat es mit der Cyberattacke auf den Kanton auf sich
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Das hat es mit der Cyberattacke auf den Kanton auf sich

15.06.2023 18:01 - update 16.06.2023 09:38

Brendan Bühler

Am Mittwoch waren alle Webseiten des Kantons für drei Stunden nicht aufrufbar. Ein DDos-Attacke verunmöglichte es. Das Problem ist behoben, doch die Angriffe laufen weiter.

Am Mittwoch morgen waren plötzlich alle kantonalen Webseiten in Basel offline. Der Grund: Ein Angriff von Hackern. Mittels eines DDos-Angriffes legten sie die Seiten lahm. Bei einem solchen Angriff wird eine Website so oft aufgerufen, bis die Technik dahinter kollabiert. Das Resultat: Die Seite kann nicht mehr aufgerufen werden.

«Das sind über 100’000 Aufrufe pro Sekunde auf unsere Website», sagt Marco Greiner. Er ist der Basler Regierungssprecher. Der Angriff läuft noch jetzt. Doch mittlerweile konnte man die Angriffe abfedern. Wie genau, möchte Greiner nicht sagen – aus «Sicherheitsgründen».

Bei solchen Angriffen werden keine Daten gestohlen oder gelöscht. Wie Erik Schönenberger sagt, sei gerade deshalb die Methode vermeintlich in Vergessenheit geraten. Denn: Für Kriminelle sind Erpressungen beispielsweise durch Datendiebstähle weitaus lukrativer. «Aber mit dem Ukraine-Krieg und der Rede von Wolodymyr Selenskyj scheint nun auch die Schweiz, und das Parlament, aber auch Städte und Kantone ins Visier geraten zu sein», sagt Schöneberger.

Selenskyj sprach in Bern

Der ukrainische Präsident hielt heute im Schweizer Parlament eine Rede – er wurde digital zugeschaltet. Tatsächlich wurde auch nicht nur der Kanton Basel-Stadt angegriffen. Auch die Parlamentswebsite, die SBB oder andere Schweizer Städte wie St. Gallen wurden per DDos-Angriff attackiert.

Wie der Kanton Basel-Stadt schreibt, bekannte sich eine russische Gruppe namens NoName057(16) zum Vorfall. Schönenberger hält diese Annahme für plausibel: «Insbesondere wenn es Bekennernachrichten gibt, und der Zusammenhang mit dem virtuellen Auftritt von Selenskyj bestehen könnte, scheint mir naheliegend, dass das so ist.»

Solche Angriffe wie in Basel sind eher harmlos. Denn die Folgen sind wenig gravierend – vielmehr sind sie nervig. Dennoch sagt Greiner: «Für die Bürger:innen ist es natürlich doof, dass die Online-Dienste nicht funktionierten.» Deswegen entschuldige man sich für die Umstände. Und ist froh, dass man den Angriff schnell in den Griff bekommen hat.

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Kommentare

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15.06.2023 16:13

Eliora

Und, was hat unsere Regierung nun vor? Abwarten und weiterhin beobachten oder endlich dem Terrorstaat Russland die Stirn bieten? Vor allem was die Oligarchengelder angeht!

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