Weitere Verletzte nach Anschlag im Iran gestorben
©Bild: Keystone
Trauerzeremonie
International

Weitere Verletzte nach Anschlag im Iran gestorben

05.01.2024 13:13 - update 06.01.2024 05:43

Baseljetzt

Zwei Tage nach den Selbstmordanschlägen im Iran sind weitere Opfer ihren Verletzungen erlegen. Die Zahl der Todesopfer gaben Staatsmedien am Freitag mit 89 an.

Bei einer Trauerzeremonie für die Anschlagsopfer in der Stadt Kerman drohten Vertreter der iranischen Staatsspitze ihren Feinden. Es gab nach Angaben des Innenministers Ahmad Wahidi zudem erste Festnahmen im Zusammenhang mit der Attacke.

Den Anschlag am vierten Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt Kerman hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert. Es war der tödlichste in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Unter den Toten soll laut übereinstimmenden iranischen Medienberichten auch ein Dutzend Kinder unter 15 Jahren gewesen sein.

Zwei Attentäter mit Sprengstoffgürteln

Der Kommandeur der iranischen Revolutionswächter (IRGC) sagte am Freitag bei der Trauerzeremonie: «Seid gewiss, wir werden es dem Feind nicht erlauben, zu dominieren.» Irans Regierungschef Ebrahim Raisi sagte: «Seid sicher, dass die Macht der Initiative in den Händen unserer von Gott bestimmten Truppen liegt». Begleitet wurden die Reden wie üblich mit Rufen von Regierungsanhängern wie «Tod Israel» und «Tod Amerika».

Nach Darstellung der Terrormiliz IS hatten zwei Attentäter während der Gedenkveranstaltungen für Soleimani in Kerman ihre Sprengstoffgürtel gezündet. Der IS betrachtet die im Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Die Schia, die kleinere der beiden grossen Strömungen im Islam, ist Staatsreligion der Islamischen Republik.

Die Leiterin der auf Propaganda von Extremisten spezialisierten Site Intelligence Group, Rita Katz, hält den Einfluss des IS in der Region jedoch für begrenzt. Der IS habe keinen erkennbaren Anführer und kein zentrales Hauptquartier, schrieb die Expertin in einer Analyse. Ihr zufolge hat die islamistische Organisation folglich «keine Aussichten, in naher Zukunft wieder die Bedeutung zu erlangen, die sie einst im Nahen Osten hatte». (sda/mei)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

06.01.2024 21:06

mil1977

Das der Daesh (IS )hinter dem Anschlag steckt war offensichtlich. Eine Anschlag mit zwei Exposition, bei der die zweite die meisten Todesopfer fordert ist die Handschrift von Islamisten und nicht die von Israel oder den USA.
Die Islamisten konnten nur wenige Wochen ihr Kriegsbeil unter sich begraben. Nicht einmal der Staat Israel reicht aus , das Morden unter sich sein zu lassen
Als Fazit bleibt, dass der Hass der Islamisten unter sich ist grösser als ihr Antisemitismus.

0 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.