
«Weltweiter Durchbruch»: Bringt Basel Blinde wieder zum Sehen?
Alessia Roppel
Das Basler Unternehmen RhyGaze erhielt eine Finanzspritze von 86 Millionen USD für die Entwicklung einer Gentherapie, die Blindheit heilen soll.
Die RhyGaze AG hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 86 Millionen USD erhalten. Dies teilte das Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) am Dienstag mit.
Diese Mittel sollen in die Entwicklung einer Gentherapie fliessen, die das Sehvermögen bei blind gewordenen Patienten wiederherstellen soll. Die Finanzierung wurde von Google Ventures angeführt, mit zusätzlicher Beteiligung von Arch Venture Partners, F-Prime Capital sowie den Gründungsinvestoren BioGeneration Ventures und dem Novartis Venture Fund.
Finanzierung für Weiterentwicklung der Gentherapie
Die erhaltenen Mittel sollen die Weiterentwicklung der Gentherapie von RhyGaze ermöglichen. Zu den geplanten Schritten würden pharmakologische und toxikologische Tests sowie eine Beobachtungsstudie, um potenzielle Therapieerfolge bei geeigneten Patientengruppen auszuwerten, gehören. Es seien auch erste klinische Studien am Menschen vorgesehen, die auf die Prüfung von Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit der Therapie abzielen.
Die Gentherapie basiere auf einer Methode, die die Funktion geschädigter Netzhautzellen reaktivieren soll. Dadurch könnten Patienten, die an bestimmten Netzhauterkrankungen leiden, wieder sehen. Grundlage dieser Technologie sei eine Forschung, die am IOB durchgeführt wurde.
«Weltweiter Durchbruch in der Behandlung von Blindheit»
Mit der Finanzierung stehe RhyGaze am Anfang eines Weges, der das Potenzial hat, die Behandlung von Blindheit grundlegend zu verändern. «Wir verbinden unser fundiertes Wissen über die Biologie der Netzhaut und des Sehens mit innovativen Technologien, um neue Therapien gegen Sehverlust zu entwickeln.» erklärt Prof. Botond Roska, Experte für Netzhautforschung. «Wir freuen uns sehr über die Fortschritte dieses Programms, da es einen einzigartigen Ansatz bietet, um hochauflösendes Sehen bei blinden Patienten wiederherzustellen.»
Dr. Katherine High, CEO von RhyGaze, sieht die Zukunft des Unternehmens optimistisch. RhyGaze würde in den kommenden Jahren zeigen, ob sich die bisher überzeugenden Daten in klinische Ergebnisse übersetzen lassen würden. «Sollte dies gelingen, wäre das ein weltweiter Durchbruch in der Behandlung von Blindheit.» betont sie.
Ein wissenschaftliches Fundament aus Basel
Das Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB), gegründet im Jahr 2018, ist eine zentrale Institution für die Entwicklung von Therapien gegen Sehverlust. Unter der Leitung von Prof. Botond Roska, kombiniere das IOB Grundlagenforschung mit klinischer Anwendung. Die Forschungsergebnisse des Instituts bilden das wissenschaftliche Fundament von RhyGaze. Ihren Hauptsitz hat die RhyGaze AG in Basel. Dass nun so viel Geld in das Basler Forschungsprojekt investiert wird, zeige, dass Basel das Mekka sei, wenn es um Therapieforschung gehe, meint Roska.
Die Finanzierung ermögliche RhyGaze, wichtige Schritte in der Entwicklung ihrer Gentherapie zu unternehmen. Sollten die klinischen Studien erfolgreich verlaufen, könnte dies einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Blindheit darstellen.
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Thomy
👍
Sonnenliebe
Das wäre wirklich eine gute Entwicklung.