Wie können die beiden Basel gegen die explodierenden Diebstahldelikte vorgehen?
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Wie können die beiden Basel gegen die explodierenden Diebstahldelikte vorgehen?

28.03.2024 19:14 - update 29.03.2024 20:35
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Wie die Statistik zeigt, werden Diebstahldelikte meistens durch junge Männer aus den Maghreb-Staaten begangen. Die Ideen und Ansätze zur Besserung der Situation könnten verschiedener nicht sein.

«Die Entwicklung beim Diebstahl ab/aus unverschlossenen Fahrzeugen und Fahrzeugeinbruchdiebstahl ist auf Straftaten zurückzuführen, welche mehrheitlich durch Jugendliche bzw. junge Männer aus Maghrebstaaten verübt wurden und die Ressourcen der Polizei stark gefordert haben.» So erklärte die Chefin der Baselbieter Kriminalpolizei, Fabienne Holland, am Mittwoch die Explosion bei den Vermögensdelikten im Kanton Baselland.

Wieso kommen also Menschen aus Ländern wie Marokko, Algerien und Tunesien in die Schweiz, obwohl die Chancen auf Asyl so gering sind? Dieser Frage ist Maghreb-Experte Beat Stauffer in seinem Buch «Maghreb, Migration und Mittelmeer» nachgegangen. Seine Antwort: Sie haben nichts mehr zu verlieren.

«Diese Menschen kommen nach Europa, weil sie ein besseres Leben suchen, sie hoffen irgendwo andocken zu können, dass sie eine Arbeit finden, vielleicht heiraten, irgend eine Lösung finden.» Da dies bei den meisten nicht klappen würde, würden sie auf die kriminelle Bahn geraten, um irgendwie an Geld heranzukommen, sagt Stauffer.

Konsequenz vs. Integration

Nun sind Lösungsansätze gefragt, wie man mit der angespannten Situation in den beiden Basel umgehen soll. Die SVP-Basel-Stadt hat eine klare Antwort: «Es ist ganz einfach, wir haben ein Asylproblem in der Schweiz und Europa und im Kanton Basel-Stadt und man hat einfach jahrelang zugeschaut und das Problem negiert», sagt Pascal Messerli, der Präsident der SVP Basel-Stadt. Seine Partei fordert mehr Polizeipräsenz, mehr Grenzkontrollen und die konsequente Ausweisung krimineller Ausländer. «Das ist etwas, das momentan nicht oder zu wenig stattfindet. Dort müssen wir jetzt ansetzen um das Problem in den Griff zu kriegen.»

Der designierte Präsident der SP Baselland, Nils Jochen hat bei diesem Thema eine dezidiert andere Meinung. Nun müsse man noch mehr auf die Integration setzen. «Wir brauchen Massnahmen um mehr Deutschkurse anzubieten, um Arbeitsintegration zu ermöglichen. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass die Menschen, die hier hin kommen, auch die Möglichkeit haben, einer legalen Arbeit nachzugehen.» Eine sinnvolle Aufgabe würde bei der Integration helfen.

Perspektive vor Ort

Denn wenn man mit den Menschen vor Ort rede, sei der Kanon klar: Sie wollen das auch. «Und daher der Frust: Man kommt hier her und das einzige was die Schweizer Gesellschaft sagt, ist «Wir wollen euch nicht!» Und dadurch wirds nicht besser«, findet Jochen.

Maghreb-Experte Stauffer sieht den Ansatz hingegen in den Ländern selbst. Die Schweiz müsse vor Ort für mehr Perspektive sorgen. Indem sie zum Beispiel Zentren schafft, wo obdachlose Kinder unter Betreuung eine Anlehre machen könnten. Und somit eine Chance für die Zukunft hätten. «Und im Gegenzug müssten diese Staaten ihre illegal eingereisten und abgewiesenen Asylbewerber zurücknehmen», sagt Stauffer.

Wie die beiden Basel mit der angespannten Situation umgehen, das wird sich in Zukunft zeigen. An Ansätzen und Ideen mangelt es derweil nicht.

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Kommentare

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29.03.2024 02:16

akjo

Einfach mal reagieren/handeln und nicht weiter zusehen wie illegalen Menschen die in die Schweiz ohne Bewilligung einreisen und dann bleiben. Es gehört viel, viel mehr Grenzkontrollen, auch die sogenannten grüne Grenzen sollte man besser mit Grenzwache besetzen.

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28.03.2024 18:16

mil1977

Der rechtsextreme Teil der Gesellschaft ist sich einig, dass Straftäter, wenn möglich , konsequent abzuschieben sind…
In der Mitte der Gesellschaft ist man sich einig, solche Straftäter nicht abzuschieben und weitere zu importieren…

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