Deutsche Medien berichten heute über den Ausgang der Wahlen in der Schweiz. Der Rechtsrutsch wird scharf kritisiert. «Angst vor Fremden» sei schon Folklore in der Schweiz.

Gemäss der aktuellsten Hochrechnung der SRG gewinnt die SVP acht neue Sitze im Nationalrat dazu und ist damit klare Siegerin des Wahlsonntags 2023. Sie kommt neu auf insgesamt 61 Sitze. Zum Vergleich: Die FDP bleibt bei der Sitzverteilung unverändert, SP und Mitte gewinnen einen, beziehungsweise zwei neue Sitze dazu.

Die GLP dürfte fünf Sitze verlieren, die Grünen gar deren sechs. «Focus» online schreibt: «Wo Angst vor Fremden schon Folklore ist». Die «rechtsextreme SVP» sei die grosse Wahlsiegerin. Der Artikel wird wie folgt betitelt: «Wo Angst vor Fremden schon Folklore ist».

Die SVP habe einzig auf das Thema Zuwanderung gesetzt und gehe damit als stärkste Kraft aus den Wahlen hervor, schreibt die Süddeutsche Zeitung. «Auf Konflikte, Krisen und Unsicherheit reagieren viele Wählerinnen und Wähler, indem sie für Parteien stimmen, die sich für Abgrenzung und eine Besinnung aufs Nationale einsetzen», so die SZ weiter.

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnet den Sieg der SVP als einen «Sieg für die Schweizer Rechten». Die SVP habe eine aggressive Kampagne gegen Migranten und Migrantinnen geführt. Geschadet habe die Kritik, beispielsweise der eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, der Partei nicht.

Auch die Tagesschau titelt «Schweiz rückt weiter nach rechts». Paradoxerweise sei die SVP sowohl Regierungs- als auch Protestpartei, so die Tagesschau weiter. «Im Bundesrat gibt sich die SVP rechtskonservativ und trägt Kompromisse mit, im Wahlkampf ist sie rechtspopulistisch, etwa mit Initiativen wie zurzeit gegen die Einwanderung und für eine striktere Neutralität, die etwa Sanktionen gegen Russland verbieten würde.» (mei)