Baloise Session
Kultur

Zwischen Politikern und Fans: Skip rappt im Basler Rathaus

01.11.2024 06:00 - update 25.03.2025 14:46
Shahed Staub

Shahed Staub

Loris «Skip» Aeberli prägt die Basler Musikszene: Bei der Baloise Session spielte er am Donnerstag ein Pop-Up-Konzert im Rathaus. Derweilen bot sein Künstlerkollege Morow Rap-Workshops für Gymnasiast:innen an.

Im Basler Rap-Game ist der Mundart-Künstler Loris «Skip» Aeberli nicht mehr wegzudenken. Sein Hit «Sunneblueme» aus dem Jahr 2020 zählt knapp eine Million Streams auf Spotify – seine Konzerte sind regelmässig ausverkauft. Ein bestimmtes Musik-Genre ihm zuzuordnen? Nahezu unmöglich. Rap, Reggae, Pop, Dancehall – oder was darf es sein? «Ach, seht mich, wie ihr wollt. Ich mach Musik, ich bin Skip.»

Und diesen Skip hörten rund 200 Fans am Donnerstagmittag im Innenhof des Basler Rathauses. Zwischen Fans, Passanten und Politiker:innen – eine skurrile Zusammensetzung: «Es war einmalig, eindrücklich, unbeschreiblich», freut sich Aeberli nach dem Konzert. Die Fans kamen in den Genuss von insgesamt sechs Liedern, eingebettet in eine familiäre Umgebung. «Es war die ganze Atmosphäre, das Persönliche, die nahen Blicke der Menschen – wie sie mich während des Singens angeschaut haben – es war wunderschön.»

Wer vom Musikrausch noch nicht genug hatte, konnte am Donnerstagabend noch eine weitere Dosis Skip bekommen. In Liestal spielte er ein weiteres Pop-Up-Konzert, und am Freitag erscheint seine neue Single «Heimweh». Und wann kommt ein neues Album? «Sagen wir es mal so: Ich habe viele Songs bereit. Noch nicht fertig, aber bereit», lässt Aeberli durchblicken.

Rap Workshop für die Künstler:innen von Morgen

Rap war bereits am Dienstag Thema bei der Baloise Session. Mischa Uebersax, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Morow, hielt am Gymnasium Kirschgarten einen Baloise-Session-Workshop zur Hip-Hop-Kultur. Der 27-jährige Basler brachte ausgewählten Schülerinnen und Schülern das Genre Rap näher und vermittelte, was es alles umfasst: Von der historischen Einordnung des Raps über die Strukturen eines Songs und die Bedeutung eines Musikvideos bis hin zu seinem persönlichen, turbulenten Leben als Musiker. «Ich bin im Heim aufgewachsen und fiel in der Schule oft auf. Der Rap war da für mich häufig ein Ventil, um meine Probleme zu verarbeiten.»

Was einst als Ventil für die Flucht vor den alltäglichen Sorgen diente, ist nun zum künstlerischen Alltag von Morow geworden: der Rap. Die grossen Bühnen in der Region Basel hat Uebersax bereits bespielt, nun versucht er, seine Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben.

Einen ersten Schritt wagten am Dienstag auch die rund 20 Teilnehmenden seines Workshops. 30 Minuten Theorie, 60 Minuten Texten, danach musste der erste Song stehen. Keine leichte Aufgabe, denn viele mussten für das Texten aus ihrer Komfortzone heraustreten. Das wusste auch Rapper Morow: «Das Ziel war es, die Teilnehmenden einfach mal ins kalte Wasser zu werfen. Es ist nicht einfach, nach nur einer Lektion Theorie gleich einen Song zu schreiben. Aber es hat alles gut geklappt – auch wenn manche dafür KI nutzen mussten, um den passenden Reim zu finden.»

Doch auch für Uebersax war das Thema Rap kein Selbstläufer. Immer wieder hadern, immer wieder scheitern, immer wieder Krisen: «Oft hatte ich Mühe, ein neues Lied zu veröffentlichen, war unsicher, was andere darüber denken.» Letztendlich habe ihn all das jedoch nur zu dem gemacht, was er heute ist.

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Kommentare

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02.11.2024 20:06

Thomy

👍

0 0
02.11.2024 08:01

spalen

tolle aktion

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