120 Meldungen zu sexuellen Übergriffen in der Kirche – 95 Prozent liegen im Dunkeln
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Bistum Basel
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120 Meldungen zu sexuellen Übergriffen in der Kirche – 95 Prozent liegen im Dunkeln

28.06.2024 10:33 - update 28.06.2024 10:57
David Frische

David Frische

Seit September 2023 sind beim Bistum Basel 120 Meldungen zu sexuellen Übergriffen eingegangen. Die allermeisten von ihnen können laut Angaben des Bistums nicht mehr aufgearbeitet werden. Dies aus verschiedenen Gründen.

Die Publikation einer Pilotstudie der Universität Zürich im vergangenen September hatte hierzulande über 1000 Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche ans Licht gebracht. Seitdem mühen sich die Bistümer in Aufarbeitung.

Das Bistum Basel hat am Freitag in einer Medienmitteilung über den aktuellen Stand informiert. Seit September 2023 seien 120 Meldungen zu sexuellen Übergriffen eingegangen. 76 von ihnen hätten durch die unabhängige Meldestelle mittels Empfehlungen an Bischof Felix Gmür abgeschlossen werden können. «Sämtliche dieser Handlungsanweisungen sind durch das Bistum Basel unverändert umgesetzt worden», heisst es im Communiqué. 44 Dossiers seien noch in Bearbeitung.

Taten verjährt oder Täter tot

Der überwiegende Teil der Betroffenen kann keine richtige Aufarbeitung der Übergriffe erwarten, da sie zu weit zurück liegen. «95 Prozent der eingegangenen Meldungen, die in der Zuständigkeit des Bistums Basel liegen, betreffen bereits verstorbene beschuldigte Personen, verjährte sexuelle Übergriffe aus der Zeit von 1930 bis 2010 – also vor Amtsantritt von Bischof Felix Gmür – sowie Meldungen, in welchen weder beschuldigte Person, mutmassliches Opfer noch Geschehenes bekannt oder eruierbar sind», schreibt das Bistum Basel.

Die von der Kirche unabhängige Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard hat bislang zehn Genugtuungsanträge gestellt. Acht weitere sind noch in Bearbeitung, zudem laufen noch zwei Voruntersuchungen, wie es weiter heisst.

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Kommentare

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28.06.2024 13:31

spalen

jeder täter gehört bestraft – und diejenigen, die die täter decken, ebenso!
es ist mir schleierhaft, weswegen man die kirche mit samthandschuhen anfasst.

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