Anwohnerin erleichtert über Kameras: «Ich traue mich abends alleine nicht mehr raus!»
©Bilder: zVg / Montage: Baseljetzt
Dreirosenanlage
Basel-Stadt

Anwohnerin erleichtert über Kameras: «Ich traue mich abends alleine nicht mehr raus!»

28.07.2023 16:45 - update 28.07.2023 18:40
Florian Scheller

Florian Scheller

Auf der Dreirosenanlage kommt es immer wieder zu Schlägereien, Messerstechereien, Überfällen und Sexualdelikten. Jetzt handeln die Behörden: Die Polizei installiert Überwachungskameras – das freut die Anwohner.

Politik, Behörden und Anwohner:innen sind sich einig: So kann es auf der Dreirosenanlage nicht weitergehen. Darum handelt die Polizei jetzt. Vor rund zwei Wochen kündigte sie die fest installierten Überwachungskameras an. Am Freitag nannte die Polizei die Details: An sieben Standorten werden 16 Kameras das gesamte Areal überwachen. Die Videoüberwachung werde am 7. August installiert.

Anwohnerin erleichtert über Kameras: «Ich traue mich abends alleine nicht mehr raus!»
Das überwachte Gebiet im Kleinbasel. Darstellung: Polizei BS

Die Polizei reagiert damit auf die vielen Straftaten auf der Kleinbasler Seite der Dreirosenbrücke, vor allem Gewaltdelikte und Raubüberfälle haben dem Ruf des Dreirosenareals geschadet. «Die Kameras filmen rund um die Uhr. 24 Stunden am Tag», erklärt Adrian Plachesi, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt. «Die Polizei überwacht die Bilder aber nur aktiv, wenn es zu einem Polizeieinsatz kommt.» Die Überwachungskameras sollen zudem die Koordination der Einsatzmittel der Polizei erleichtern.

Dreirosenanlage ist ein Einzelfall

Der überwachte Bereich wird mit Hinweis-Piktogrammen gekennzeichnet. «Die Bilder sind nicht öffentlich zugänglich», sagt Plachesi. «Die aufgezeichneten Daten werden in den Serverräumen der Kantonspolizei während sieben Tagen gespeichert.» Danach würden sie automatisch gelöscht. Der Zugriff sei streng geregelt und auf «spezifische Mitarbeitende der Kantonspolizei» beschränkt. Aber auch die Strafverfolgungsbehörden sollen zur Aufklärung von Straftaten auf das Videomaterial zugreifen können. 

Als letzte Hoffnung installiert die Polizei die Überwachungsanlage. Plachesi betont, dass die Überwachung der Dreirosenanlage ein Einzelfall sei. «Für eine flächendeckende Videoüberwachung in Basel, an einem Hotspot wie der Dreirosenanlage, mit dieser unerfreulichen Entwicklung, die wir diesen Sommer hatten, ist diese Massnahme notwendig. Im Moment sind aber keine weiteren Videoüberwachungsanlagen in der Stadt geplant».

«Es war noch nie so schlimm»

Für Jolanda Sigg, die seit 38 Jahren bei der Dreirosenanlage wohnt, kommen die Kameras gerade recht. «Ich traue mich abends nicht mehr alleine aus dem Haus», sagt sie gegenüber Baseljetzt, während ihr Enkel auf der Schaukel der Dreirosenanlage sitzt. Vor allem in den letzten Jahren sei es immer schlimmer geworden. «Deshalb finde ich es gut, dass man jetzt hinschaut. Dann kann die Polizei endlich eingreifen.»

Auch Ana Blanco, die am Freitagmorgen mit ihrem Hund die Sonne geniesst, fühlte sich auf der Dreirosenanlage nicht mehr sicher. «Da stören mich ein paar Kameras nicht.» Vor allem als Frau habe sie unangenehme Situationen erlebt, wenn Drogenkonsumenten und Dealer das Areal belebten.

Kosten von 100’000 Franken

Die Kosten für das Überwachungssystem belaufen sich laut Polizeiangaben auf rund 100’000 Franken. «Der grösste Teil davon entfällt auf die Anschaffung der Kameras», sagt Polizeisprecher Plachesi. Für den Betrieb kann auf Systeme der Polizei zurückgegriffen werden. Wie lange die Videoüberwachung in Betrieb bleibt, lasse sich noch nicht sagen. «Sobald sich die Situation beruhigt hat, werden die Kameras wieder entfernt», so Plachesi. So schreibt es auch das kantonale Datenschutzgesetz vor. 

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30.07.2023 18:18

Dextro

Was für eine beschissene Fotomontage.

0 1
28.07.2023 17:19

Rosa

Finde ich richtig und gut

4 0

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