
Aktion Pinguin soll das Rheinufer auch in Zukunft sauber halten
Stefan Zischler
Mit der Aktion Pinguin hat Hans Peter Brugger vor vier Jahren eine Bewegung gegen Littering ins Leben gerufen. Sein Ziel: Das Rheinufer sauber zu behalten. Dafür holt er sich jetzt mehr Unterstützung.
Hans Peter Brugger ist enthusiastischer Schwimmer und ihn schreckt selbst das kalte Wasser im Winter nicht davon ab in den Rhein zu steigen, wie man auf der Projektseite nachlesen kann. Was ihn aber abschreckt, ist der ganze Müll, den er beim ein- und aussteigen auffinden muss. Er beginnt nach jedem Sprung ins Wasser ein bisschen Müll mitzunehmen und das Ufer etwas sauberer zu gestalten.
Joggen und gleichzeitig den Müll aufsammeln
Da er alleine nur so viel tun kann, versucht er mit Aktion Pinguin und verschiedenen Aktivitäten Leute dazu zu bewegen, das Littering-Problem gemeinsam anzugehen. Zum Beispiel beim «plogging», was aus dem schwedischen Wort «plocka» für sammeln und Jogging zusammengesetzt wird. Aktion Pinguin hat auch eine Kollaboration mit der beliebten Pizzakette «Vito». Wer an dem Cleanup mit Vitos mitmacht, bekommt pro vollen Sack ein Gutschein für eine Vito’s Pizza. Sie arbeiten auch bei Projekten mit der Stadtreinigung zusammen oder veranstalten Lauf- und Cleanup-Treffs mit Unternehmen, wie kürzlich mit der Moderna, um den Bahnhof Basel SBB von Müll zu befreien.
Professioneller in die Zukunft
In den letzten vier Jahren hat Hans Peter Brugger viel alleine gemacht. Als Unterstützung hat er sich Barbara Pföss ins Boot geholt. Sie soll Aktion Pinguin aufs «nötige nächste Level» bringen, wie das Projekt in einer Medienmitteilung bekannt gibt. Neben personeller Unterstützung ist das Projekt auch auf finanzielle Hilfe angewiesen. Zurzeit ist Aktion Pinguin bis Ende März finanziert, damit es aber bis Ende 2025 weiter «watscheln» kann, braucht es, laut eigenen Angaben, noch 100’000 CHF. Das Geld wird gebraucht, um die Geschäftsstelle zu professionalisieren, die Webseite zu verbessern, wissenschaftliche Untersuchungen zu fördern und weitere Events zu organisieren. Sie seien schon im Gespräch mit anderen Schweizer Städten, um dort ein niederschwelliges Anti-Littering-Angebot bereitstellen zu können, sagt Brugger auf Anfrage.
Gegenüber Baseljetzt erklärt Brugger, wieso das Projekt weiter bestehen sollte: «Müll macht Müll. Wenn wir nicht dranbleiben, wissen wir, dass es sich wieder ansammeln würde.» Er sei aber zuversichtlich, dass das Projekt gut ankommt und Littering den Leuten bewusster wird. «Wenn ich mit den Pinguin-Säcken komme, wollen die Leute grad mithelfen.» meint Hans Peter Brugger. Es würden sich viele Leute bei ihnen bedanken, für ihr Engagement. «Es sind halt nicht nur die gesammelten Müllsäcke, aber auch die gesammelten Erinnerungen, die einem zum Weitermachen bewegen. Vielleicht mache ich daraus mal ein Buch.» sagt Brugger mit und muss lachen.
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Sonnenliebe
Bravo!
Thomy
👍