Der Euroairport sprach zum 20-Jahr-Jubiläum von Easyjet von ambitionierten Klimazielen in mehreren Bereichen. Ein Interessens-Verband aus Anwohnenden im Elsass wirft dem heute Flughafen Greenwashing vor.

Seit zwei Jahrzehnten hat die Fluggesellschaft Easyjet ihre Basis am Euroairport in Basel. Das Jubiläum wurde entsprechend gefeiert. Im Zuge dessen erklärten Easyjet und der EAP gemeinsam ihre Absicht, sich weiter für einen nachhaltigeren Flugbetrieb einzusetzen und legten entsprechende Fahrpläne vor. Kurz nach den Jubiläumsfeierlichkeiten meldet sich nun die Association de Défense des Riverains de l’Aéroport (ADRA) zu Wort. Ein Verband aus Anwohnenden rund um den Euroairport im Elsass. Dieser zweifelt an den ambitionierten Klimazielen des Flughafens und Easyjet und äussert scharfe Kritik.

Bruno Wollenschneider, Präsident der ADRA, wirft beiden Akteuren gar gezieltes Greenwashing vor. Die angekündigte «Netto-Null»-Strategie des Flughafens bis 2030 beziehe sich ausschliesslich auf die Emissionen auf dem Gelände. Umweltbelastungen wie die Anreise mit dem Auto, die geplanten Sanierungen oder die Terminalerweiterung, sowie der Flugverkehr selbst würden dabei ausgeblendet, heisst es in einer Mitteilung am Freitag.

Auch das Ziel von Easyjet, bis 2050 klimaneutral zu fliegen, sei angesichts des aktuellen Stands der Technik und Energiepolitik aus Wollenschneiders Sicht nicht realistisch. Nachhaltige Flugkraftstoffe oder Wasserstofftechnologie seien teuer, ineffizient oder nicht umsetzbar. Und CO2-Kompensation durch Aufforstung «ein Täuschungsmanöver».

Zusätzlich warnt Wollenschneider seit Jahren vor der zunehmenden Lärmbelastung und gesundheitlichen Folgen für die Anwohnerinnen und Anwohner. Die ADRA fordert deshalberneut eine spürbare Reduzierung des Flugverkehrs.