
Basel und Genf bleiben im Rennen um den ESC
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Der nächste Eurovision Song Contest (ESC) findet entweder in Basel oder in Genf statt. Dies gab die SRG am Freitag bekannt. Damit sind die Kandidaturen von Zürich und Bern/Biel aus dem Rennen.
In Genf würde das Palexpo-Messegelände direkt neben dem Flughafen zur Austragungsstätte. Dort wollen die Behörden 30 Millionen Franken für den Anlass bereitstellen.
Kommt Basel zum Zug, wird der Eurovision Song Contest (ESC) in der St. Jakobshalle ausgetragen. Die SRG will den definitiven Entscheid Ende August kommunizieren.
Basel rüstet sich für die zweite Runde
Die Basler Regierung freut sich über den Entscheid der SRG, die Stadt im Rennen um die Austragung des Eurovision Song Contest 2025 zu belassen. Die Wahl zeige, dass Basel gute Voraussetzungen für die Austragung von internationalen Grossanlässen biete, teilte die Regierung am Freitag mit.
In der zweiten Phase der Bewerbung werde es darum gehen, das Umsetzungskonzept weiter zu verfeinern. Sie steht unter dem Motto «Crossing Borders» («Grenzen überwinden»), wie bereits Anfang Juli verkündet wurde. Sie sieht die St. Jakobshalle als Hauptveranstaltungsort, die benachbarte Eishalle St. Jakob-Arena als Pressezentrum und den St. Jakob-Park als Arena für ein grosses Public-Viewing vor.
Sollte Basel Ende August den Zuschlag erhalten, werde der Regierungsrat dem Grossen Rat umgehend eine Finanzierungsvorlage unterbreiten, heisst es weiter. Die Ausgaben für die Infrastruktur, Sicherheit, Rahmenveranstaltungen, Transporte und Destinationsmarketing werden sich gemäss Communiqué voraussichtlich im Rahmen von 30 bis 35 Millionen Franken bewegen.
Enthusiasmus in Genf
Auch in Genf löste der SRG-Vorentscheid Jubel aus. «Wir freuen uns sehr, Genf unter den Finalisten zu sehen», teilte die Stadtpräsidentin von Genf, Christina Kitsos (SP), mit. Man werde nun alles daran setzen, das Auswahlkomitee vom Enthusiasmus der Genfer Bewerbung zu überzeugen. «Genf ist am besten geeignet, dieses Grossereignis auszurichten», zeigte sich Kitsos selbstbewusst.
Zürich bedauert den Entscheid
Der Zürcher Stadtrat bedauert sehr, dass Zürich nicht mehr im Rennen um die Austragung des Eurovision Song Contest ist. «Zürich und der ESC – das hätte einfach gepasst», so Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP).
Der Stadtrat sei enttäuscht über den Entscheid der SRG, teilte die Stadt mit. Ganz viele Zürcherinnen und Zürcher innerhalb und ausserhalb der Stadtverwaltung hätten in den letzten Wochen enorm viel Energie und Herzblut in die Kandidatur gesteckt.
Auch aus der Politik war der Rückhalt da: Gemeinderat und Kantonsrat genehmigten bereits 25 Millionen Franken für die Planung und Durchführung. Die Stadt will die Gründe für den negativen Entscheid nun genau analysieren.
Stadtberner ESC-Gegner sind erfreut
Bei den Stadtberner ESC-Gegnern hat der Vorentscheid der SRG Genugtuung ausgelöst. Basel und Genf seien weitaus geeignetere Standorte für die Durchführung des Eurovision Song Contest 2025.
«Wunderbar», kommentierte Stadträtin Simone Machado (Grün-Alternative Partei) das Aus der Kandidatur von Bern und Biel. Ihre Partei hatte zusammen mit der SVP, der EDU und der Bürgerbewegung Aufrecht Bern das Referendum gegen den Stadtberner Beitrag von 7 Millionen Franken angedroht.
Sie befürchteten wochenlange Unannehmlichkeiten und Einschränkungen für die Bevölkerung wegen der enormen Sicherheitsvorkehrungen. Zudem widerspreche der Anlass den Bestrebungen der Stadt für mehr Klimaschutz, und er liege terminlich ungünstig zwischen der Frühjahrsmesse BEA und der Frauen-Fussball-EM.
Auch im Berner Stadtparlament war der Beitrag umstritten. Bewilligt wurde er mit 34 zu 22 Stimmen bei 14 Enthaltungen. Der Vorlage zum Durchbruch verhalfen SP, Mitte und FDP.
«SRG wollte Volksabstimmung vermeiden»
Die Stadtpräsidenten von Bern und Biel gehen davon aus, dass ihre gemeinsame Kandidatur an zwei Faktoren scheiterte: Zum einen habe die SRG Risiken bei einer Durchführung in der neuen Berner Festhalle gesehen, sagte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne Freie Liste) im Gespräch mit Keystone-SDA.
Die Festhalle wird erst Ende März 2025 fertiggestellt, wenige Wochen vor dem ESC. Zum anderen glauben die Stadtpräsidenten durchaus, dass die Referendumsdrohungen einen Einfluss hatten. Eine Volksabstimmung habe die SRG offensichtlich vermeiden wollen.
Zwar gebe es auch ESC-Gegner in Basel und Genf, doch in Bern und Zürich seien die Drohungen am lautesten gewesen. Dieser Ansicht ist auch der Zürcher Stadtrat, wie er auf Anfrage bestätigte.
Für Genugtuung sorgte der Vorentscheid hingegen bei den Berner ESC-Gegnern. «Wunderbar», kommentierte Stadträtin Simone Machado (Grün-Alternative Partei) das Aus der Kandidatur von Bern und Biel. Die EDU kündigte bereits an, sich mit ihren Referenden nun auf die Städte Basel und Genf zu konzentrieren. Sie werde alles daran setzen, die Staatsbeiträge in diesen Kantonen vors Volk zu bringen. (sda/mik)
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pserratore
👏🏻👏🏻👏🏻
Thomy
Es wäre doch schön wenn auch Basel wieder einmal eine friedliche und eine bunte Grossveranstaltung erhalten würde nebst den drey scheenste Dääg
Mal sehen wie es kommt …..