Baufrauen starten Petition gegen sexuelle Belästigung
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Baubranche
Schweiz

Baufrauen starten Petition gegen sexuelle Belästigung

11.10.2025 15:04 - update 11.10.2025 15:05

Baseljetzt

Frauen aus Bau- und Holzberufen haben am Samstag in Bern eine Online-Petition gegen sexuelle Belästigung auf dem Bau lanciert. Mit einer öffentlichen Aktion fordern sie Respekt und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Rund 50 Baufrauen nahmen an der Aktion am Samstag in Bern teil. Ihr Ziel: gleiche Rechte, Sicherheit und Würde am Arbeitsplatz. «Wir wollen streichen, mauern, zimmern und installieren – frei von Belästigung, Erniedrigung, Gewalt und Machtmissbrauch», heisst es in einer Medienmitteilung von Gewerkschaft Unia.

Die Petition richtet sich an Arbeitgeber:innen, Verbände und die Politik. Gefordert werden verbindliche Massnahmen: klare Verhaltensregeln, verpflichtende Schulungen, Ansprechstellen für Betroffene und Sanktionen bei Übergriffen. Arbeitgeber müssten ihre Fürsorgepflicht endlich ernst nehmen. Auf Transparenten war zu lesen: «Mein Körper ist nicht dein Bier» und «Augen auf, Chef – Stopp sexuelle Belästigung auf dem Bau!».

Kaum rechtliche Unterstützung

Viele Frauen im Bau erleben Übergriffe, ohne wirksame rechtliche Unterstützung. Das Gleichstellungsgesetz verbietet zwar Diskriminierung, bietet Betroffenen aber kaum Schutzinstrumente, wie es in der Mitteilung von Unia weiter heisst. Die Baufrauen fordern deshalb, das Gesetz zu verschärfen und die ILO-Konvention Nr. 190 «über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt» endlich zu ratifizieren. Laut einer Unia-Umfrage von 2023 hat rund die Hälfte der befragten Baufrauen bereits sexuelle Belästigung erlebt, ein Viertel sogar sexualisierte Gewalt.

Dreiländer-Konferenz

Die Petition ist Teil der 10. Dreiländer-Konferenz von Frauen aus Bau- und Holzberufen, mit Teilnehmerinnen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Gemeinsam fordern sie bessere Arbeitsbedingungen – auch angesichts des Klimawandels. Unter dem Motto «Gutes Klima auf dem Bau» verlangen sie, dass bei über 33 Grad keine Arbeiten im Freien mehr stattfinden. Zudem soll die Motion «Fristen bei Hitzewellen verlängern» im Ständerat angenommen werden, damit bei Hitzeunterbrüchen keine Strafzahlungen drohen. (mik)

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Kommentare

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12.10.2025 11:58

Borki74

sorry, dieser Kommentar ist versehentlich beim lätzen Bericht gelandet

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12.10.2025 04:29

Borki74

hat mich als kind und jugendlicher auch gestört mich unter zwang mit10 bis 15 anderen nackig zu präsentieren. Und zu allem übel kam beim duschen noch die lehrerschaft”kontrollieren”

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