Beat Rudin: «Datenschutz ist ein urliberales Anliegen für mich»
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Grossratsporträt
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Beat Rudin: «Datenschutz ist ein urliberales Anliegen für mich»

25.09.2024 05:57 - update 25.09.2024 10:58

Baseljetzt

In Basel-Stadt stehen Wahlen an: 870 Kandidierende bewerben sich um 100 Sitze im Grossen Rat. Um dir die Orientierung zu erleichtern, stellen wir in unserer Serie jeweils eine Person der grossen Parteien vor.

Wenn du in Basel wahlberechtigt bist, hast du die Qual der Wahl. In unserer Serie zum Grossen Rat hat uns jede grosse Basler Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin vorgestellt. Die Parteien durften selbst entscheiden, wen sie ins Rampenlicht stellen möchten. Die Mitte hat Beat Rudin ausgewählt.

«Tragfährige Lösungen suchen»

Seit Frühling ist Beat Rudin pensioniert. Davor war er 15 Jahre lang Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt. Er sorgte also dafür, dass die Daten aller Menschen in Basel geschützt sind. Das ist ihm schon immer ein «urliberales» Anliegen gewesen. In der Politik sei bei diesem Thema noch Luft nach oben. «Häufig kommt in der Politik zuerst der Reflex, anstatt das Reflektieren», sagt der 68-Jährige. «Dabei wäre es oft angebrachter, zuerst einmal zu überlegen.»

Durch seine Arbeit als Datenschutzbeauftragter beim Kanton war Rudin schon immer in einem politischen Umfeld tätig. Denn: «Datenschutz und die Fragestellungen, die damit einhergehen, sind immer politisch». Mit den Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren gesammelt hat, möchte Rudin nun in den Grossen Rat und dort dabei helfen, tragfähige Lösungen für verschiedene Probleme zu suchen.

Seine Wahlchancen im Kleinbasel schätzt er als nicht schlecht ein. Immerhin profitiere er davon, dass man ihn durch seine Arbeit als Datenschützer bereits kennt. «Auf der anderen Seite muss man klar sagen: Es ist eine Volkswahl und am Schluss zählen die Stimmen auf dem Wahlzettel.»

Ziele der Basler Mitte bei den Wahlen

Die Mitte Basel-Stadt, die 2020 bei den Gesamterneuerungswahlen noch als CVP ins Rennen ging, hatte damals einen Sitz im Grossen Rat verloren. Jetzt will sie einen bis zwei Sitze bei den Wahlen im Oktober zurückgewinnen. Sie setzt dabei auf folgende Themen:

  1. Sicherheit: Die Mitte setzt auf das Thema Sicherheit und will attraktivere Arbeitsbedingungen für Polizei und Staatsanwaltschaft. Weiter will sie die Cybersicherheit fördern und sich für die Bekämpfung von Sexismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen.
  2. Mobilität: Die Partei will eine langfristige Verkehrsplanung und dass der Tramverkehr in der Innenstadt schnell vorwärts kommt.
  3. Wohnen: Die Mitte fordert genügend Wohnraum, einen effektiven Wohnschutz sowie einfachere und schnellere Baugesuche.

SVP-Bündnis?

Bei den Regierungswahlen unterstützt die Mitte Basel-Stadt den SVP-Kandidaten Stefan Suter. Das findet Rudin unproblematisch und versichert, dass seine Partei deswegen nicht nach rechts rücken wird. «Ich habe ein bisschen Mühe mit den Ausdrücken ‹Links› und ‹Rechts›», erklärt er. «Letztlich geht es darum, tragfähige Lösungen zwischen den beiden Blöcken zu finden.» Weiter unterstütze die Mitte nicht die SVP grundsätzlich, sondern Stefan Sutter als einzelnen Politiker.

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Kommentare

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25.09.2024 07:36

Sonnenliebe

Nicht meine Wahl, zu nahe an der SVP.

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25.09.2024 06:12

spalen

das klingt alles ganz gut – aber die unterstützung von stefan suter, ein mitglied einer partei, deren andere exponenten sich derart regelmässig extrem und populistisch exponieren, macht es sehr schwierig. sich an die svp anlehnen ist für mich ein grund zur nichtwahl.

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