
Bebbi-Titanwurz hatte «Sex» mit Zürcherin
Ariela Dürrenberger
Die Blüte der Titanwurz zeigt sich nur alle paar Jahre. Damit sich das seltene Spektakel in Basel auch in Zukunft wiederholt, wurde die Pflanze mit Zürcher Pollen bestäubt.
Unsere Bebbi-Titanwurz pflanzt sich mit einer Zürcherin fort. Die Basler Titanwurz wurde mit Pollen aus dem Botanischen Garten in Zürich bestäubt. So will das Tropenhaus in Basel sicherstellen, dass das Spektakel der blühenden Titanwurz im Neubau des Botanischen Gartens kein Einzelfall bleibt.
Bestäubung in Nacht-und-Nebel-Aktion
Frühestens in zwei Jahren könnte eine erneute Blüte bei der Basler Titanwurz zum Thema werden, sagt Kurator Jurriaan de Vos zu Baseljetzt. Ganz sicher könne man sich aber nicht sein. Es sei entscheidend, ob die Befruchtung geklappt hat.
Befruchtet wurde die Blüte, laut Jurriaan de Vos, in der Nacht von Montag auf Dienstag. Das Ritual fand um Mitternacht statt. Dazu musste das Team des Botanischen Gartens einen Teil der Pflanze aufschneiden, um Pollen von Hand auf die weiblichen Blüten zu legen. Diese befinden sich im unteren, inneren Teil der Pflanze.
Diese Bestäubung wird normalerweise von kleinen Insekten erledigt. Damit die isolierte Titanwurz im Basler Gewächshaus aber auch eine Chance auf eine Bestäubung hat, wurde sie mit Pollen der Titanwurz aus Zürich bestäubt. Dazu wurden einfache Pinsel verwendet.
Keiner weiss, ob die Baslerin wieder blühen wird
Selbst wenn die Befruchtung nicht geklappt hat, gibt es aber eine Chance auf eine erneute Blüte. Es würde einfach länger dauern: «Dann produziert sie wahrscheinlich in einem Jahr ein grosses Blatt, das kann bis zu vier Meter gross sein, es kann einen Durchmesser von fünf Metern haben», sagt Jurriaan de Vos.
Das riesige Blatt sei dann das einzige Blatt der Pflanze. Dieses Blatt halte sich ein Jahr. «Danach kann sie wieder blühen.» Laut dem Kurator wisse niemand, ob und wann die Pflanze wieder blüht: «Frühestens in zwei Jahren, vielleicht dauert es ein wenig länger oder vielleicht nie.»
Die Titanwurz ist die grösste Blume, die es gibt. Sie kommt aus Indonesien. Dort, wo sie wächst, ist es immer feucht und warm. Aus diesem Grund wird die Titanwurz in Basel seit dem Bau des neuen Gewächshauses durchgehend gewärmt. Ihr Topf, der extra für die Blume eingebaut wurde, misst durchgehend 24 Grad. Es sind optimale Bedingungen für die sehr sensible Tieflandregenwaldpflanze.
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