Bundespräsident Berset lobt beide Basel an der Wahlfeier
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Bundespräsident Berset lobt beide Basel an der Wahlfeier

06.12.2023 19:21 - update 06.12.2023 19:56

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An der Wahlfeier für Eva Herzog (SP) und Eric Nussbaumer (SP) hat Bundespräsident Alain Berset im Stadtcasino am Mittwochabend eine Rede gehalten. Dabei lobte er auf humorvolle Art die beiden Basel.

Berset blickte zurück auf die Basler Geschichte und nannte den Humanisten Erasmus von Rotterdam, die Wissenschaftler-Familie Bernoulli und den Mathematiker Leonhard Euler. «So viele Genies am gleichen Ort – dieses Problem kennen wir in Bundesbern weniger», sagte der SP-Bundespräsident.

Zudem zitierte er einen alten Schnitzelbankvers der Fasnacht über das Tempo der Magistraten in Bern. Als Gegensatz dazu nannte er den letzten Basler Bundesrat Hans-Peter Tschudi, dessen speditiver Arbeitsstil bekannt war. «Ich habe das Tschudi-Tempo nur einmal erreicht – am Steuer eines Kleinflugzeugs. Das dauerte bekanntlich nicht lange», sagte er selbstironisch im Hinblick auf einen Vorfall als Privatpilot in Frankreich.

Offenheit in der Region-DNA

Die neu gewählte Basler Ständeratspräsidentin Eva Herzog sagte, die Offenheit über die Grenzen liege in der DNA der Region Basel. Dies werde sie ins Zentrum des Präsidialjahres stellen, ebenso erwähnte dies ihr Baselbieter Kollege Nussbaumer.

Der Festakt im Stadtcasino war Teil einer ganztägigen Wahlfeier für Herzog und Nussbaumer, die beide am Montag in ihre Ämter gewählt worden waren. Die Wahlfeier startete in Nussbaumers Wohnort Liestal. Ein Umzug führte zum öffentlichen Teil in der Altstadt. Dort überreichte ein «Santichlaus» dem Nationalratspräsidenten im Namen der Stadt Liestal einen jungen Nussbaum.

«Grenzen überschreiten» als Motto

Beim offiziellen Festakt in der Stadtkirche Liestal präsentierte Nussbaumer sein Jahresmotto. Dieses laute «Grenzen überschreiten, Horizont erweitern «. Dabei betonte er die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Bundesrat Albert Rösti (SVP) lobte Nussbaumers politische Karriere, die er mit viel «Knochenarbeit» begonnen habe. Dabei versah auch er er seine Rede mit reichlich Humor: «Ich bin froh über dein Bekenntnis zu Grenzen. Nur wo es Grenzen gibt, können diese überschritten werden». Rösti erwähnte auch die Zeiten, als er sich in Sachen Energiepolitik stets mit Nussbaumer duellierte, so etwa in der Fernsehsendung «Arena». «Ich sage euch jetzt, was Rösti eigentlich sagen wollte» – diesen Satz von Nussbaumer habe er noch gut in Erinnerung. Dies habe dann so schrecklich getönt, dass er an sich selbst gezweifelt habe, sagte Rösti mit einem Augenzwinkern.

Zum fünften Mal hat Baselland das Nationalpräsidium inne. «Die Wahl markiert nicht nur einen Meilenstein in seiner Karriere, sondern auch für den Kanton Basel-Landschaft», sagte die Baselbieter Regierungspräsidentin Monica Gschwind (FDP) in der Stadtkirche.

Gäste aus dem Dreiland

Von Liestal aus reiste die Festgesellschaft nach Birsfelden und von dort aus mit zwei Schiffen nach Basel. Während dieser Zeit war der Rhein für die Schifffahrt gesperrt. Nebst den beiden Bundesräten Berset und Rösti befanden sich viele Vertreterinnen der eidgenössischen und kantonalen Politik in der Festgesellschaft. Als Gäste aus dem Ausland waren Thomas Strobl, Innenminister von Baden-Württemberg, Christian Debève, Mitglied des Regionalrats Grand Est in Frankreich, sowie der deutsche Europaabgeordnete Andreas Schwab mit dabei.

In Basel spielten zu Ehren von Eva Herzog Fasnachtscliquen und Zunftspiele mit Trommeln und Piccolos auf. Sie eröffneten ein Volksfest auf dem Marktplatz mit Wurst und Bier für die Schaulustigen und einer Rapperin auf der Bühne, die von Herzog eingeladen wurde.

«Frucht erfolgreicher Integration»

Wie Berset und Rösti nahm auch der Basler Regierungspräsident Beat Jans (SP) den Anlass mit Humor und zitierte in seiner Rede die Inschrift «Hie Schweiz Grund und Boden» beim Rathaus. Mit diesen Worten wurden anno 1501 die eidgenössischen Gesandten für die Beitrittsgespräche empfangen. Dass nun dieses Jahr die beiden Basel sowohl eine Ständeratspräsidentin wie auch einen Nationalratspräsidenten stellten, sei die «Frucht einer erfolgreichen Integration».

Auf dem Programm steht am Mittwochabend noch ein Galadinner in der Basler St. Jakobshalle. Die ganze Feier kostet insgesamt 480’000 Franken. Daran beteiligen sich die Kantone Basel-Stadt und Baselland sowie die Stadt Liestal. (sda/amu)

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