Bundesrätin Baume-Schneider will Vergabe humanitärer Visa lockern
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Bundesrätin Baume-Schneider will Vergabe humanitärer Visa lockern

10.06.2023 13:49 - update 10.06.2023 19:42

Baseljetzt

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) will die Bedingungen für die Vergabe von humanitären Visa lockern. Der vorausgesetzte Bezug zur Schweiz sei wohl eine zu grosse Hürde, sagte die Bundesrätin.

Allerdings müsse sie die Pläne zuerst mit dem Bundesrat besprechen und generell ausloten, was rechtlich und politisch in diesem Bereich machbar sei, sagte Baume-Schneider am Samstag im Interview in der «Samstagsrundschau» weiter. «Vielleicht kann man die Grenze des Möglichen ein wenig verschieben.»

Humanitäre Visa ermöglichen es gefährdeten Personen, legal in die Schweiz einzureisen, um Asyl zu beantragen. Voraussetzung ist laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM), dass die Person unmittelbar, ernsthaft und konkret an Leib und Leben gefährdet ist. Auch Kriterien wie das Bestehen von Bindungen zur Schweiz und bestehende Integrationsaussichten spielten eine Rolle.

Mehr Plätze, mehr Integration

Unabhängig von den humanitären Visa rechnet Baume-Schneider damit, dass die Asylzahlen gegen Herbst zunehmen werden, wie sie weiter ausführte. Ihre Pläne, Asylsuchende in Containern auf Armeeanlagen unterzubringen, erlitten indes einen Rückschlag: Der Ständerat lehnte den Finanzierungskredit zur Schaffung von Containern für 3’000 Menschen ab. Die Bundesrätin hofft nun auf eine Kompromisslösung, welche die Schaffung von 1’500 Plätzen vorsieht.

Damit es mit der wachsenden Zahl an Asylsuchenden etwa aus Afghanistan keine grösseren Probleme gebe, brauche es aber auch verstärktes Engagement in Integration und Bildung, so Baume-Schneider weiter. Dazu solle 2024 ein Konzept erarbeitet werden.

Baume-Schneider trägt Verschärfung mit

Während die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements also in der Schweiz für Lockerungen, Unterbringungsmöglichkeiten und Integration kämpft, bekräftigte sie ihre Unterstützung zur Asylrechtsverschärfung, welche die EU-Innenminister am Donnerstag im Grundsatz beschlossen.

Dabei betonte Baume-Schneider vor allem, dass es gelungen sei, einen Kompromiss auszuhandeln und das Abkommen eine gerechtere Verteilung der Asylsuchenden in Europa ermögliche.

Das Abkommen ist aber nicht unbestritten. Linke kritisierten die Vereinbarung etwa, weil sie vorsieht, Migranten ohne Bleiberechtsperspektive an der EU-Aussengrenze unter haftähnlichen Bedingungen in streng kontrollierte Aufnahmeeinrichtungen unterzubringen. Dort würde dann im Normalfall innerhalb von zwölf Wochen geprüft, ob der Antragsteller Chancen auf Asyl hat. Wenn nicht, soll er umgehend zurückgeschickt werden. Deutschland beantragte vergebens, Familien von diesem Regime auszunehmen.

Baume-Schneider liess offen, ob sie diesen Antrag unterstützte. Sie sagte aber, dass es europäische Standards brauche, die in diesen Aufnahmeeinrichtungen eingehalten werden müssten. (sda/jwe)

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15.06.2023 09:36

mil1977

Fachkräfte kommen nicht mit dem Schlepperschiff oder über die Balkan-Route nach Europa.
Die zerstören keine Innenstädte. Betrügen und ermorden keine einheimischen Bürger.
Kassieren keine Sozialhilfe und belegen auch nicht die Gefängnisse.
Echte Fachkräfte verlassen Europa…

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11.06.2023 08:37

Sprissli

Anscheinend ist es dieser Mutter Theresa egal wie es der eigenen Bevölkerung geht,schon ihre Vorgängerinnen,haben und echte Eidgenossen links liegen lassen,also ich komme mir seit langem in eigenen Land nur noch als 👎👎👎vor!Bei AHV Rentner/in sparen,aber für meistens nur junge Männer natürlich mit Handy,aber ohne Ausweis Milliarden verscherbeln👎so kann’s Definitiv nicht mehr weiter gehen,das wir von Bern nur noch ausgenutzt,belogen werden! Bitte wacht endlich auf🙏für was haben wir Grenzen?ach ja alle Bundesrätinen und auch pensionierte sollten verpflichtet werden je Minimum 10-20 praktisch nur junge Männer bei sich Privat aufzunehmen,natürlich auf eigene Kosten!denn ich fühle mich schon lange nicht mehr sicher in unserer ehemaligen friedlichen Schweiz!wo wir keine Rechte mehr haben!Wacht auf!!

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