Cramer nach ESC-Entscheid: «Ich denke nicht, dass das Referendum ergriffen wird»
Larissa Bucher
Die ganze Region freut sich: Der Eurovision Song Contest (ESC) kommt im Mai 2025 zu uns ans Rheinknie. Christoph Bosshardt vom Standortmarketing und Regierungspräsident Conradin Cramer erzählen, was das genau für Basel heisst.
Der Entscheid ist gefallen: Der Eurovision Song Contest (ESC) findet 2025 in Basel statt. Die Stadt am Rheinknie wurde am Donnerstagabend von der Schweizer Organisatorin des ESC, der SRG, gewählt und am Freitagmorgen von der European Broadcasting Union (EBU) bestätigt.
Die Vorbereitungen in Basel laufen bereits auf Hochtouren. Was der Mega-Event für die Region bedeutet und was nun alles beachtet werden muss, erzählen Regierungspräsident Conradin Cramer und Christoph Bosshardt, Leiter Standortmarketing Basel.
Baseljetzt: Herr Bosshardt, welche Aufgaben müssen Sie als Leiter des Standortmarketing Basel nun erfüllen?
Christoph Bosshardt: Nachdem ich die Bewerbungsphase eng miterleben durfte, hoffe ich nun, dass ich mich in der Umsetzungsphase etwas zurück nehmen kann. Ich werde mich sicherlich nicht ganz zurück ziehen, aber wir müssen nun zuerst einmal eine professionelle Projektorganisation aufstellen.
Wer wird den ESC denn nun konkret organisieren?
CB: Es wird eine Mischung sein. Die Verwaltung wird dabei sicherlich sehr wichtig sein. Wir werden uns aber auch verstärken müssen mit externen Personen, die befristet beim Kanton angestellt werden für bestimme Aufgaben. Dazu kommen auch verschiedene Spezialist:innen, die uns unterstützen werden.
Wie gross soll das Kernteam werden?
CB: Ab Montag nehmen wir das alles genauer unter die Lupe. Es kommt natürlich auch darauf an, wie sich die SRG aufstellt, denn es ist ein sehr gemeinschaftliches Projekt. Wir werden eng zusammenarbeite. Wie viele Personen wir dafür genau benötigen, kann ich noch nicht sagen.
Der Kanton gibt für die Umsetzung des ESC viel Geld aus – circa 35 Millionen Franken. Wie viel davon kommt zurück?
Conradin Cramer: Es ist eine Investition. Wir geben jetzt relativ viel aus für die Durchführung. Wir wissen aber auch, dass die Wertschätzung, die damit einher kommt, noch deutlich grösser sein wird. Das belegen Studien aus anderen Austragungsorten klar. Dazu kommt der langfristige Effekt. Dieser Event wird Basel auf ein anderes Niveau der internationalen Bekanntheit bringen. TV-Zuschauer:innen wollen dann hoffentlich nach Basel in die Ferien gehen und andere, die extra für den ESC angereist sind, möchten die Stadt in Zukunft erneut besuchen.
Haben Sie Angst, dass ein Referendum gegen die Durchführung ergriffen werden könnte?
CC: Nein, Angst habe ich nicht. Wir sind in einer direkten Demokratie, es soll also selbstverständlich die Möglichkeit geben, dass man eine Referendum einreichen kann. Wenn das passiert, wird es sicherlich intensive und spannende Diskussionen geben, wie wir sie von einem Abstimmungskampf gewohnt sind. Ich bin aber sehr überzeigt davon, dass wir mit den vielen Vorteilen, die der ESC für Basel haben wird, gute Argumente für die Durchführung des Events haben.
Was passiert, sollte die Stimmbevölkerung die Durchführung nicht wollen?
CC: Falls ein Referendum zu Stande kommt und es tatsächlich ein Nein in einer Volksabstimmung gibt, wird der Kredit nicht genehmigt und der Kanton Basel kann die Investition von 35 Millionen Franken nicht mehr tätigt. Dann müsste man mit der SRG nach weiteren Lösungen suchen. Klar wäre dann aber: Es gäbe keine finanzielle Unterstützung der Stadt Basel. Ich denke jedoch wirklich nicht, dass das der Fall sein wird.
Ein grosses Thema im Moment ist die Sicherheit. Wie will man eine sichere Umgebung für den ESC schaffen?
CC: In Basel haben wir viel Erfahrung mit internationalen Grossanlässen, an denen die Sicherheitsanforderungen sehr hoch sind. Unsere Polizei hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sichere Veranstaltungen garantieren kann. Beim ESC wird es nicht anderes sein. Das natürlich auch mit der Unterstützung aus anderen Kantonen. Das Sicherheitskonzept muss jetzt natürlich noch genauer erarbeitet werden.
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Sonnenliebe
Ihr negativen Hasser des ESC seit doch einfach nicht hier, wenn dieser einmaliger und grossartiger Event hier in Basel stattfindet, es ist freiwillig👏👏👏👏
gugus
Die ganze Region freut sich??? Da lese, höre, sehe und spüre ich aber was ganz anderes. Diese Flop-Show dient einzig und allein politischen Zwecken.