«Ich möchte es etwas stiller machen»: Regisseur Michael Luisier übers Drummeli 2026
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«Ich möchte es etwas stiller machen»: Regisseur Michael Luisier übers Drummeli 2026

13.11.2025 12:01 - update 13.11.2025 18:20

Baseljetzt

«Pfyffedeggel!» – das Drummeli 2026 antwortet mit Trotz und Humor auf die düstere Weltlage. Die Organisatoren stellten am Donnerstag das Programm vor und verrieten, was an der kommenden Ausgabe anders wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Drummeli 2026 setzt erneut auf eine Rundbühne, der Fokus verschiebt sich aber stärker zu Cliquen und Guggen
  • Insgesamt treten 16 Stammcliquen, zwei Guggen und diverse Schnitzelbänke auf; zusätzlich kehren bekannte Ensemblemitglieder zurück und neue kommen hinzu
  • Die Vorstellung soll maximal drei Stunden dauern, die Publikumszahlen haben sich stabilisiert

Trotzigkeit, Gelassenheit und Humor – das baseldeutsche Wort «Pfyffedeggel» verbindet diese drei Eigenschaften. Und unter diesem Motto steht auch das Drummeli 2026. Die Organisator:innen haben am Donnerstag das Programm der bevorstehenden Ausgabe den Medien präsentiert.

Beim Motto «Pfyffedeggel» gehe es darum, «sich vom momentanen Zeitgeschehen nicht unterkriegen zu lassen, sondern ihm etwas Trotziges und Freudvolles entgegenzusetzen», sagt Regisseur Michael Luisier – aber eben «ohne die Themen zu negieren». «Warum sagst du Pfefferdeckel?», fragt der Regisseur rhetorisch? «Weil ein paar Dinge auch da sind, die nicht gut sind.»

Dieselbe Bühne, stärkerer Fokus auf Cliquen

Erneut findet das Drummeli in der Eventhalle der Messe statt. Und wieder zum Einsatz kommt auch die runde Arena, die die klassische Bühne bereits dieses Jahr ersetzt hat. Das Konzept der Rundbühne habe sich bewährt, so Regisseur Luisier: «Es bringt das Geschehen sehr viel näher an die Leute heran». Die Distanz zwischen Cliquen, Ensemble und Publikum werde kleiner. Dadurch werde eine Situation geschaffen «wie an der Fasnacht selbst, wo eine Clique geht und die nächste kommt».

Anders wird in der kommenden Ausgabe die Aufteilung zwischen Fasnachtsformationen und Ensemble sein. Die Szenen des Ensembles zwischen den Musikbeiträgen werden beim Drummeli 2026 anders gehandhabt, wie Luisier erklärt: «Ich möchte es etwas stiller machen». Heisst: Weniger Rahmestiggli mit Musik, mehr Fokus auf die Cliquen und Guggen.

Chriesibuebe zum ersten Mal dabei

16 Stammcliquen, zwei Guggenmusiken und verschiedene Schnitzelbänke werden vom 7. bis 14. Februar beim Drummeli auftreten. Zum ersten Mal dabei seien auch die Chriesibuebe, die seit 25 Jahren an der Fasnacht mitmachen, teilen die Organisator:innen weiter mit. Weitere Spezialgäste sind zudem Blächschaade und die Jeisi-Migger. An Schnitzelbängg dabei sein werden in der Ausgabe 2026: Dreydaagsfliege, Heiri, Schunggebegräbnis, Spitzbueb und Spootschicht Rhygass. Diese werden abwechselnd auftreten, jeweils zwei pro Vorstellung. «Das Publikum weiss im Vorfeld nicht, wer wann dran ist», so Luisier.

Zum Schauspielensemble gehören wie bereits 2025 Jonathan Bötticher, Daniel Buser und Florian Volkmann. Nach einigen Jahren Pause kehrt zudem Urs Bihler auf die Drummeli-Bühne zurück und neu im Ensemble sind Sylvia Garatti und Sangita Singh.

Stammcliquen

  • Alti Richtig
  • Alti Stainlemer
  • Basler Dybli
  • Basler Rolli
  • Basler Mittwoch-Gesellschaft
  • Breo-Clique 1896
  • Dupf-Club Basel
  • Glunggi 1966
  • Gundeli Clique
  • Junteressli
  • Pfluderi-Clique
  • Sans Gêne
  • Schnooggekerzli
  • Schnurebegge
  • Vereinigte Kleinbasler 1884
  • Verschnuuffer

Special Guests

  • Chriesibuebe
  • Blächschaade
  • Jeisi-Migger
  • Luuser Waggis

Jungi Garde

  • Alti Stainlemer

Guggemuusig

  • Messingkopf
  • Pumperniggel Basel 1949

Schnitzelbängg

  • Dreydaagsfliege
  • Heiri
  • Schunggebegräbnis
  • Spitzbueb
  • Spootschicht Rhygass

Ensemble

  • Urs Bihler
  • Jonathan Bötticher
  • Daniel Buser
  • Sylvia Garatti
  • Sangita Singh
  • Florian Volkmann

Vorstellung soll maximal drei Stunden dauern

Das Drummeli ist im Vergleich zu anderen Vorfasnachtsveranstaltungen mit einer Dauer von rund drei Stunden lang. Das gefällt nicht allen. Die Organisator:innen wissen um diese Kritik, verteidigen das Konzept aber auch: Eine Veranstaltung mit rund 1000 Mitwirkenden in 19 Formationen lasse sich nun mal nicht in einer Stunde und 45 Minuten abhandeln, so Regisseur Michael Luisier. Das sei auch nicht die Idee. «Das Drummeli hat eine gewisse Länge und ist auch dafür bekannt.» Es sei aber auch in seinem Interesse, «dass das Drummeli nicht langweilig und langfädig ist». Daher wolle man die Obergrenze von drei Stunden «auf jeden Fall nicht überschreiten», versichert der Regisseur.

Zuschauerzahlen stabilisiert

Auch mit sinkenden Publikumszahlen hatte das Drummeli in der Vergangenheit zu kämpfen. Dieser Trend konnte mit den vergangenen zwei Ausgaben gedreht werden, so Produktionsleiter Matthieu Meyer: «Sowohl 2024 als auch 2025 konnten wir jeweils die Zuschauerzahlen steigern und sind darum optimistisch, dass wir das auch in Zukunft wieder zunehmen werden.» Im Jahr 2025 sei die Arena mehrheitlich voll gewesen. «Dieses Jahr wollen wir sie bis auf den letzten Platz noch füllen.»

Dabei helfen soll auch die Christoph Merian Stiftung: Diese hat für die kommenden zwei Ausgaben 160’000 Franken ans Fasnachts-Comité gesprochen, welches das Drummeli organisiert. Im Gegensatz zu anderen Vorfasnachtsveranstaltungen ist das Drummeli nicht kommerziell motiviert. Das Geld werde in die Öffentlichkeitsarbeit investiert, so Meyer. Zudem erhalten die mitwirkenden Formationen mehr Subventionen, um ihre Auftritte und ihre Kreativität zu fördern. «Wir haben eine riesige Tradition, die wir pflegen wollen», sagt der Produktionsleiter. «Bis heute lebt das Drummeli von den Hunderten von Mitwirkenden, die ehrenamtlich Tausende pro Stunde in dieses Projekt investieren.»

Tickets fürs Drummeli 2026 sind ab sofort verfügbar. Weitere Infos zu den Vorstellungen und zum Vorverkauf findest du hier.

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Kommentare

Dein Kommentar

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14.11.2025 07:34

carol.

Ich wünsche mir nur, dass beeinträchtige Menschen „sicherer“ zu den Plätzen kommen.

3 0
13.11.2025 22:54

Thomy

Bin gespannt und freue mich

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