Das ist die bislang älteste Münze aus Augusta Raurica
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Neuer Fund
Baselland

Das ist die bislang älteste Münze aus Augusta Raurica

28.11.2024 11:23 - update 28.11.2024 16:41
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Bei einer Notgrabung in Augusta Raurica wurden drei aussergewöhnliche Funde gemacht: Archäologen entdeckten die bislang älteste bekannte Münze aus der Römerstadt bei Augst sowie die Namen zweier einstiger Bewohner.

Bei Ausgrabungen in der Römerstadt Augusta Raurica stiessen Archäologinnen und Archäologen diesen Sommer auf zwei Inschriften. Sie sind fragmentarisch erhalten und wurden von einem Inschriftenexperten analysiert. Wie die Verantwortlichen in einer Mitteilung schreiben, sind solche Funde selten, vor allem im Vergleich mit anderen römischen Koloniestädten. Es handelt sich um die Namen Marcus und Gaius, zwei ehemalige Bewohner der antiken Stadt.

Reservierte Sitze im Amphitheater

Auf einem Sandstein wurde der Buchstabe «M» entdeckt. Es handle sich dabei um eine gebräuchliche Abkürzung für den Vornamen Marcus. Man vermutet, dass der Stein einst Teil des Amphitheaters war und dort als eine Art Sitzplatzreservierung mit eingraviertem Namen diente. Marcus, so die Annahme, war ein wohlhabender Bürger mit einem reservierten Platz in der ersten Reihe des Theaters. Datiert wird der Fund ins 2. Jahrhundert nach Christus.

Teile des Namens Gaius fanden die Archäologinnen und Archäologen auf einem Stein, der vermutlich zu einem Weihealtar gehörte. Da sich in unmittelbarer Nähe des Fundortes mehrere Tempel befanden, wird vermutet, dass ein gewisser Gaius als Bewohner von Augusta Raurica diesen Altar einer Gottheit gestiftet hat.

Älteste Münze von Augusta Raurica

Unweit dieser Inschriften kam im November ein weiterer Fund ans Tageslicht: die älteste Münze, die je in Augusta Raurica gefunden wurde. Die kleine Bronzemünze wurde um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. in Italien geprägt. Auf der Rückseite erkennt man einen Pferdekopf, auf der Vorderseite den Kopf der Helvetia. Die Münze ist gut erhalten, obwohl sie schon 300 Jahre auf dem Buckel hatte, als sie in den Boden gelangte. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass das Fundstück schon in römischer Zeit als etwas Besonderes angesehen und entsprechend sorgfältig aufbewahrt wurde.

Die Grabung wird im nächsten Jahr fortgesetzt und dürfte für das Grabungsteam noch die eine oder andere Überraschung bereithalten.

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28.11.2024 17:36

Sonnenliebe

Ein interessanter Fund.

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