Verkehr
Basel-Stadt

Das Tempo-30-Limit ist in der Feldbergstrasse noch nicht angekommen

25.01.2024 17:43 - update 26.01.2024 13:14
Tim Meyer

Tim Meyer

Durch die Feldbergstrasse fahren täglich bis zu 13’000 Autos. Damit ist sie eine der meistbefahrenen städtischen Strassen in der Schweiz. Seit Montag gilt nun Tempo 30. Bisher merkt man dies aber noch nicht.

Laut dem Lufthygieneamt beider Basel werden die Stickstoff-Grenzwerte an der Feldbergstrasse regelmässig überschritten und auch die Lärmbelästigung sei über dem Grenzwert. Das soll sich nun mit der Begrenzung auf Tempo 30 verbessern, und der Kanton erhofft sich eine Reduktion von Schadstoffemissionen.

Im Vorfeld wurde viel über diesen Entscheid des Kantons diskutiert. Der Automobil Club (ACS) und der Touring Club Schweiz (TCS) wehrten sich dagegen, das Appellationsgericht und das Bundesgericht gaben Basel-Stadt aber recht in der Entscheidung. Auch politisch waren die Lager gespalten: die Linken dafür, die Bürgerlichen dagegen. Für Anwohner:innen sei es laut SP «ein Gewinn an Lebensqualität» und mit Tempo 30 hätten sie mehr Ruhe. Für die FDP sei die Gefahr gross, dass sich der Verkehr auf umliegende Quartierstrassen abwälzen wird.

Anwohner:innen merken noch nichts

Für Andrea Otto, Inhaberin der Kleiderläden Riviera und Rimini habe sich noch nichts getan: «Es ist noch zu kurz. Hier hat es noch gar niemand mitbekommen. Ich merke keine Veränderung und bis jetzt fahren alle Autos gleich schnell wie vorher.» Bis jetzt sei es noch nicht ruhiger geworden an der Feldbergstrasse, aber «wir hoffen es und es wäre schön.» Nicht nur für den Ladenbetrieb selbst, sondern auch der Kundschaft wegen.

Vis-à-vis von Riviera ist der Plattenladen Plattfon. Auch hier spürt der Mitinhaber Michi Zaugg wenig vom neu eingeführten Tempo 30: «Es fallt noch nicht gross auf. Ich habe das Gefühl, dass sich wahrscheinlich die Wenigsten daran halten.»

Man merke noch keinen grossen Unterschied und dennoch sei es wichtig, das Tempo zu drosseln: «Generell wäre es sinnvoll, in den Städten langsamer zu fahren. Man spürt die Luftverschmutzung und auch wegen den Velofahrern und Kindern, die hier herumspringen, ist es eigentlich klar, dass je langsamer das Auto fährt, desto weniger Gefahr es bedeutet.» Laut Michi Zaugg müssen sich die Leute zuerst umgewöhnen, dass jetzt langsamer gefahren werden muss.

Autofahrer:innen passen sich an

Zwischen den Fussgängerstreifen am Erasmusplatz geben einige Autofahrer:innen Auskunft. Für Andreas Schindelholz sei es eine grosse Umstellung, weil er immer durch die Feldbergstrasse fährt. Für ihn ist es zur Gewohnheitssache geworden und es brauche Zeit, sich umzugewöhnen. Andere Autofahrer:innen nehmen es mehr gelassen und können den Entscheid gut verstehen.

Ob Tempo 30 für Anwohner:innen wirklich einen Mehrwert bringt, bleibt abzuwarten. Auch ob sich die Autofahrer:innen daran halten, ist noch unklar. Die Polizei gibt an, dass momentan noch keine Bilanz gezogen werden könne und es zur Zeit keine Informationen gibt, ob mehr Autos geblitzt wurden seit der Tempoänderung.

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