Flaniermeile
Basel-Stadt

Das würde die Basler Bevölkerung an der Steinenvorstadt ändern

25.09.2024 17:05 - update 25.03.2025 15:02
Michael Kempf

Michael Kempf

Ausgehmeile, Kinomeile oder neuerdings Burgermeile: Das Profil des «Steine» ist nicht mehr so klar. Das will der Verein Pro Steinen Basel ändern. Auch die Basler:innen hätten Vorschläge.

Mehr Grünflächen, weniger Fastfood-Ketten, dafür mehr kleine Cafés, ein neues Kleidergeschäft oder mehr Sicherheit am Abend. Fragt man die Basler Bevölkerung in der Steinenvorstadt, was sich in ihrem Quartier ändern soll, kommen gleich mehrere Vorschläge. Ein Bedürfnis, dem sich auch der Verein Pro Steinen Basel annehmen will.

Die Steinenvorstadt soll nach dem Willen des Vereins als Begegnungsraum wahrgenommen werden, der abends als Ausgehmeile und tagsüber als Ort zum Verweilen und Flanieren einlädt. Für den Kommunikationsverantwortlichen des Vereins Pro Steinen Basel, Philippe Fürstenberger, dominiert heute die Gastronomie sehr stark und weniger die Einkaufsgeschäfte. «Es wäre schön, wenn man die Ladenstrasse wieder etwas beleben könnte», sagt Fürstenberger.

Corona hat vieles verändert

Jürg Wartmann, Präsident des Vereins und Teilhaber der Brasserie Küchlin, findet, dass sich die Steinenvorstadt in den letzten knapp 20 Jahren stark verändert hat. Das vor allem mit dem Verschwinden der Kinos in der «Kinostrasse» und ab 2020 natürlich mit der Corona-Pandemie. «Nach der Pandemie starteten wir gut, da die Leute ein Nachholbedarf hatten, aber seither fehlt ein grosser Frequenz-Bringer in der Strasse», sagt Wartmann.

Nicht nur die Steinenvorstadt, sondern auch die Besucher:innen haben sich verändert. «Die Gesellschaft hat sich während der Pandemie stark verändert. Die Menschen haben beispielsweise gelernt zu kochen und sich an Streaming-Dienste wie Netflix gewöhnt.» Das Ausgangsverhalten sei demnach anders als früher. Dazu kommt, dass viele Berührungsängste mit der Steinenvorstadt entwickelt haben, meint Wartmann. «Viele meiner Freunde sagen immer, sie seien zu alt, würden dort nicht hinpassen oder haben keine Lust auf die ‘Bar- und Burgerstrasse’.» In der Steinen habe sich also ein Wahrnehmungsproblem entwickelt. Aber auch die Attraktivität von anderen Orten in der Stadt – beispielsweise dem Rheinufer – macht den Geschäften in der Steinenvorstadt häufig einen Strich durch die Rechnung.

Ein Angebot für alle

Für den Verein Pro Steinen Basel soll die Steinenvorstadt wieder zu einem Ort werden, der auch ausserhalb Basels wahrgenommen wird. «Ein Ort, an dem man sich wohl fühlt, an dem auch jeder etwas für sich entdecken kann», so Fürstenberger. So sollen zum Beispiel Theatergäste nach dem Theaterabend noch einen Apéro in der Steinenvorstadt geniessen können. Ebenso sollen Grünflächen und eine abwechslungsreiche Café- und Shoppingmeile die Steinenvorstadt auch tagsüber wieder zu einer Flaniermeile machen.

Damit stösst der Verein bei der Basler Bevölkerung auf offene Ohren. Eine Telebasel-Umfrage in der Steinenvorstadt zeigt, dass sich viele eine Aufwertung wie beispielsweise in der Freien Strasse auch für die Steinenvorstadt wünschen. Und auch ein günstigeres Ausgehangebot, bei dem sich vor allem jüngere Leute wieder angesprochen fühlen oder sich das eine oder andere Getränk in der Steinenvorstadt leisten können.

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Kommentare

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26.09.2024 07:57

Sonnenliebe

Das tönt doch vielversprechend, dann würde sich man auch mehr wohl fühlen und dorthin gehen.

4 0
26.09.2024 05:17

spalen

stil & qualität würde der steinen gut tun

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