«Jetzt beginnt das Leben»: Brian (28) aus Gefängnis entlassen
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Justiz
Schweiz

«Jetzt beginnt das Leben»: Brian (28) aus Gefängnis entlassen

10.11.2023 10:25 - update 06.05.2024 13:06

Baseljetzt

Im Zürcher Gefängnis haben sich am Freitag die Zellentüren für den 28-jährigen Brian K. geöffnet: Der wohl bekannteste Häftling der Schweiz wurde am Vormittag frei gelassen.

Brian trat kurz vor 10 Uhr vor der dem Bezirksgericht Zürich vor die Medien und beantwortete ruhig und gefasst Fragen, die ihm gestellt wurden. Er freue sich natürlich sehr, frei zu sein. «Jetzt beginnt das Leben.» Als erstes gehe er mit seinen Anwälten und seiner Familie etwas essen. Er freue sich sehr darauf, endlich mit seiner Familie zusammen sein zu können.

Mit 28 Jahren könne er endlich sein eigenes Leben leben, so der Ex-Häftling weiter. «Ich möchte Profiboxer werden und einfach ein anständiger Bürger sein.»

Er kritisierte die lange Einzelhaft, in der er sich zwischenzeitlich befand, mit deutlichen Worten: «Das waren die dunkelsten Tage meines Lebens. Ich habe mir den Tod gewünscht.» Einzelhaft sei Wahnsinn und Folter. Dass er nun als freier Mann hier stehen könne, habe er der Arbeit seiner Anwälte zu verdanken.

Gericht verfügte Freilassung

Das Bezirksgericht Dielsdorf hatte Brian K. am Mittwoch zwar wegen verschiedener im Gefängnis begangener Delikte schuldig gesprochen, aber auch dessen Entlassung aus der Sicherheitshaft angeordnet.

Für Brian, der vor zehn Jahren in einem SRF-Dokfilm über einen Jugendanwalt unter dem Pseudonym «Carlos» bekannt wurde, geht damit ein neues Kapitel auf, wie der Richter bei der Urteilsbegründung anmerkte. Es werde nicht einfach für ihn, sich in der neuen Situation zu bewähren. Er benötige einen «Empfangsraum» – unter anderem Wohnung, Sozialpädagogen und Sozialstruktur.

Thomas Häusermann, einer von Brians Anwälten, bat die Medien am Freitag darum, künftig die Privatsphäre von Brian K. und seinem Umfeld zu respektieren. Es sei wichtig, dass dieser das neue Kapitel in seinem Leben mit der nötigen Ruhe beginnen könne. (sda/jes)

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10.11.2023 12:57

Marius

Ich will nicht wissen was mit all den Leuten passiert die Scheisse in seinem Instagram Profil geschrieben haben. Ich hätte Angst.

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