
Der Basler Erziehungsdirektor erhält sein Zwischenzeugnis
David Frische
Mustafa Atici ist genau ein Jahr im Amt. Es ist Zeit für ein erstes Zwischenzeugnis für den Basler Erziehungsdirektor. Wo hat der SP-Politiker seine Ziele erreicht? Und wo braucht er noch Nachhilfe?
Im Mai 2024 trat der frisch gewählte SP-Regierungsrat Mustafa Atici sein Amt an. Der Erziehungsdirektor formulierte ein klares Wahlversprechen: «Erstens: Chancengerechtigkeit für die Kleinsten und deren Eltern. Zweitens: Chancengerechtigkeit dank integrativer Schule. Drittens: Chancengerechtigkeit dank Berufsbildung.»
Nach einem Jahr im Amt will Baseljetzt von Atici wissen, welches Zeugnis er sich selbst ausstellt. Er ziehe eine «positive Bilanz», so der Erziehungsdirektor. Gerade in den Bereichen Tagesstruktur und integrativer Schule sei im Kanton Basel-Stadt etwas gegangen.
SVP stellt klare Forderungen an Atici
SVP-Grossrat Joël Thüring gibt Atici im Zwischenzeugnis aber keine Bestnote. Er sei als Erziehungsdirektor zwar nahe bei den Beteiligten und höre ihnen zu. Aber bei der Umsetzung hapere es noch. Thüring fordert von Atici, dass er «den Worten Taten folgen lässt». Konkret will er, dass der Kanton die Berufslehre stärkt und dass mehr Sportanlagen gebaut werden.
Freiwillige Schulsynode ist bislang zufrieden
Ein besseres Zwischenzeugnis stellt der Präsident der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt aus. Jean-Michel Héritier attestiert Atici, dass er bereits einiges bewirkt habe, gerade in den Bereichen integrative Schule und Berufsbildung.
Die nächsten Tests stehen bereits an
Atici betont, dass ihm die Nähe zu den Beteiligten im Bildungsbereich wichtig sei. Er mache viele Schulbesuche und tausche sich regelmässig mit Schulleitungen und der Lehrerschaft aus. «Ich will, dass meine Entscheidungen auch in der Praxis funktionieren.»
Die Kritik zu seiner bisherigen Leistung nehme er sich zu Herzen. Der Erziehungsdirektor betont aber auch, dass es im Bereich der Sportinfrastruktur keine einfachen Lösungen gibt, da der Platz sehr knapp sei. «Wir leben hier in unserem Kanton auf seinem sehr engen Raum.» Für ihn sei eine langfristige Planung zentral, von der alle Sportarten profitieren.
Die Hausaufgaben gehen dem Erziehungsdirektor sicher nicht aus. Mit der Planung der Sportinfrastruktur und dem Thema der zunehmenden Hitze in den Klassenzimmern stehen für Atici die nächsten grossen Prüfungen bereits auf dem Programm.
Mitarbeit: Stefan Zischler, Stefan Plattner
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Mirko_Stan
Basler Schulsystem eine Katastrophe!