Die Aufarbeitungen der sexuellen Übergriffe schreiten langsam voran
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Bistum Basel
Schweiz

Die Aufarbeitungen der sexuellen Übergriffe schreiten langsam voran

21.01.2025 14:55 - update 21.01.2025 17:44

Baseljetzt

Im Bistum Basel schreitet die Aufarbeitung der Meldungen über sexuelle Übergriffe voran. Die unabhängige Meldestelle hat bisher 93 von 141 Meldungen mit einer Empfehlung an Bischof Felix Gmür weitergeleitet.

96 Prozent dieser Meldungen beträfen bereits verstorbene Beschuldigte und nicht verfolgbare mutmassliche sexuelle Übergriffe, schrieb das Bistum Basel in einer Medienmitteilung vom Dienstag zum Zwischenstand der Aufarbeitung.

Die unabhängige Meldestelle habe 126 Akteneinsichten in Personal-, Betroffenen-, Pfarrei- und Ordensdossiers vorgenommen und in 93 Meldedossiers detaillierte Empfehlungen zuhanden von Bischof Felix Gmür abgegeben.

Sämtliche dieser Handlungsanweisungen seien durch das Bistum Basel mit Sitz in Solothurn unverändert umgesetzt worden, hiess es weiter. Es befinden sich demnach noch 60 Meldedossiers in Bearbeitung. Die unabhängige Meldestelle habe 81 Dossiers abgeschlossen und dem Bistum Basel zur Archivierung übergeben.

Unabhängige Anwaltskanzlei

Die unabhängige Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard habe bislang 27 Genugtuungsanträge vorbereitet. Die Kommission Genugtuung der Schweizer Bischofskonferenz habe alle Anträge positiv entschieden.

Eine Studie der Universität Zürich vom September 2023 zeigte, dass römisch-katholische Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten – bei hoher Dunkelziffer. Seit Anfang 2024 ist eine zweite Studie in Arbeit. Die Resultate sollen 2027 präsentiert werden.

Dem Bistum Basel gehören zehn Kantone an: Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura, Luzern, Thurgau, Schaffhausen, Solothurn und Zug. Es ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz. (sda/mik)

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Kommentare

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21.01.2025 18:31

spalen

jeder täter gehört gemäss gesetz verurteilt!

3 0
21.01.2025 14:52

MatthiasCH

Warum kann diese kriminelle Organisation immer noch unbehelligt weiterwursteln? Bei jeder anderen Firma hätte es schon längst Festnahmen gegeben

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