Roundnet
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Die Basler Roundnet-Überfliegerin will in Übersee für Furore sorgen

29.09.2023 16:13 - update 29.09.2023 17:25
Tim Meyer

Tim Meyer

Dieses Wochenende finden in Philadelpia die Roundnet Championships statt: das grösste Turnier des Jahres in dieser Sportart. Laura Kunzelmann ist Vize-Weltmeisterin und will an den Championships überzeugen.

«Der Sieg ist nie ein Muss. Ich weiss aber, dass er immer möglich ist. Ich war dieses Jahr bereits in Amerika und habe dort den ersten Platz gemacht und gegen das Team gewonnen, das seit drei Jahren ungeschlagen war. Die Ambition ist, dies nochmals zu schaffen.»

An die Weltspitze katapultiert

Laura Kunzelmann spielt erst seit der Corona-Pandemie Roundnet, ist aber bereits an der Weltspitze. Letzten September holte sie Silber und Bronze an den ersten Roundnet-Weltmeisterschaften.

Das geht in der Schweiz fast ein wenig unter, da die Sportart hier noch recht jung und unbekannt ist. Anders in den USA – dort wird der Sport bereits seit über zehn Jahren als Wettkampf betrieben, und viele der Turniere werden auf dem amerikanischen Fernsehsender ESPN übertragen.

Jetzt zieht es Laura Kunzelmann wieder über den Atlantik, weil sich beim Saisonfinale in Philadelpia ab morgen die besten Roundnetspieler:innen der Welt messen. Mit ihr als Mitfavoritin.

Roundnet bald olympisch?

«Ich glaube, dass Roundnet Potenzial hat, um an einer Olympiade gezeigt zu werden. Es ist sehr attraktiv zum Zuschauen, der Sport ist sich aber noch am entwickeln – mit Anpassungen am Material. So wird das Spiel noch attraktiver. Wenn wir die Endform gefunden haben, dann ist Roundnet definitiv eine Sportart für Olympia».

Nicht nur die Olympiade ist ein Fernziel von Laura Kunzelmann, sondern auch von ihrer Leidenschaft Roundnet leben zu können. Momentan geht die Sportwissenschaft-Studentin in den Semesterferien arbeiten, um ihre Turnier-Reisen um den Globus finanzieren zu können. Generell lebt die 24-jährige bescheiden und investiert ihre ganze (Frei)zeit und ihr ganzes Geld in die Sportart. Auch wenn Laura Kunzelmann mit dem Sport noch nicht finanziell abgesichert ist, bleibt ihre Motivation für Roundnet stets hoch:

«Das Spielen an sich ist auch in schwierigen Phasen super toll. Auch wenn ich mal ein Spiel verliere, kann es trotzdem Spass machen – und diese Leidenschaft fürs Spiel hat mich nie verlassen».

Fairplay wird gross geschrieben

Respekt und Fairplay sind im Roundnet sehr wichtig. Gerade mit dem Fakt, dass es im Roundnet keine Schiedsrichter:innen gibt:

«Es wird vorausgesetzt, dass man fair ist und fair handelt. Dass wir bei Diskussionen die Wahrheit sagen, weil sonst würde es nicht funktionieren. Der Umgang miteinander ist sehr angenehm, weil man immer davon ausgeht, dass man sich respektiert».

Aber nicht nur in der Hitze des Gefechtes auf dem Feld ist der Umgang miteinander freundlich, sondern auch neben dem Platz:

«Der soziale Aspekt wird gross geschrieben und es ist faszinierend, wie die Menschen durch die Sportart zusammenkommen. Durch den Sport bilden sich viele Freundesgruppen. Wir reisen zusammen an Turniere und vor Ort treffen sich alle Teilnehmer:innen. Die Mentalität ist, dass man fair ist und sich gegenseitig viel gönnt.»

Fast in jeder grösseren Stadt gibt es einen Roundnet-Verein. In der Community kennt man sich, auch wenn es überall auf der Welt Menschen gibt, die den Sport spielen. Nach den Turnieren haben die Spieler:innen oft eine gute Zeit und feiern zusammen.

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