Drei Parteien lancieren heisse Phase des Wahlkampfs
Baseljetzt
Gleich drei Parteien haben am Wochenende den Startschuss für die letzte Phase des Wahlkampfes gesetzt. Während die SVP dazu das ZSC-Stadion in eine Schwingarena verwandelte, zeigten sich SP und Grüne weniger pompös, aber nicht weniger kämpferisch.
Rund 4’000 SVP-Anhängerinnen und -Anhänger waren zum Wahlauftakt mit viel Prominenz und Unterhaltung nach Zürich Oerlikon gepilgert. «Wir feiern unsere einheimische Kultur», sagte Wahlkampfleiter Marcel Dettling.
Parteipräsident Marco Chiesa zählte auf, welche Schweiz er nicht wolle: Keine 10-Millionen-Schweiz, keine «Zehntausende Asylmigranten pro Jahr», keine Vorschriften. Die SVP wolle weniger Steuern, das Asylchaos stoppen und «entscheiden, wer in die Schweiz kommt», sagte Chiesa weiter.
Auch die amtierenden Bundesräte Guy Parmelin und Albert Rösti hatten kurze Auftritte. Die rund 600 Kandidatinnen und Kandidaten, die für die SVP ins Rennen gehen, marschierten schliesslich nach Kantonen getrennt in die Arena ein.
SP mit 600 Mitgliedern in Biel
Die SP hatte sich für ihren Wahlauftakt die zweisprachige Berner Stadt Biel ausgesucht. Rund 600 Personen, darunter die beiden amtierenden Regierungsmitglieder, nahmen an dem Anlass teil. Co-Präsidentin Mattea Meyer startete ihre Rede mit einem Frontalangriff gegen die bürgerliche Mehrheit im Parlament.
Im Herbst werde sich entscheiden, ob «wir gemeinsam den drohenden Rechtsrutsch verhindern können und damit eine SVP-Schweiz, welche die Klimakrise verharmlost, Gleichstellung bekämpft, Politik für Reiche macht und gegen oben kuscht und gegen unten tritt», sagte Meyer.
SP-Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider wies in ihrer ersten Rede als Bundesrätin vor den Delegierten die SVP-Vorwürfe eines «Asyl-Chaos» zurück. Die Schweiz bewältige die Herausforderungen im Zusammenhang mit geflüchteten Menschen «ruhig, besonnen und konstruktiv». Sie sehe keine Überforderung, kein Chaos, sondern «Leute, die chrampfen».
Grüne lancieren Initiative
In Bern eröffnete Grünen-Präsident Balthasar Glättli mit seiner Rede vor den Delegierten in Bern die Schlussphase des Wahlkampfes seiner Partei: «Wenn alles so bleibt, wie es ist, bleibt bald nichts mehr, wie es ist», sagte er. Die Grünen seien die einzigen, die den Mut hätten, diese unbequeme Wahrheit zu formulieren.
In diesem Sinne beschlossen die Delegierten, eine Solar-Initiative zu lancieren. Sie verlangt, dass bis in 15 Jahren jedes geeignete Dach mit einer Solaranlage ausgerüstet sein muss. (sda/mei)
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