Elefanten-Baby wohl tot, Mutterkuh Heri (47) «in kritischer Verfassung»
©Bild: Zoo Basel / Montage: Baseljetzt
Zolli
Basel-Stadt

Elefanten-Baby wohl tot, Mutterkuh Heri (47) «in kritischer Verfassung»

14.12.2023 10:29 - update 14.12.2023 16:29

Baseljetzt

Traurige News aus dem Zolli: Der Zoo Basel geht davon aus, dass das Kalb im Bauch der Elefantenkuh Heri (47) gestorben ist. Die Mutter sei in kritischer Verfassung.

«Die Trächtigkeit von Elefantenkuh Heri (47) findet nach jetzigem Kenntnisstand kein glückliches Ende», schreibt der Zolli am Donnerstagmorgen in einer Mitteilung. Heri werde derzeit intensiv vom Tierärzte-Team und Tierpflegenden betreut. Die Geburt hätte sich eigentlich für Ende 2023, Anfang 2024 angekündigt.

Das Fruchtwasser sei vor einigen Tagen abgegangen. Bei Heri sei keine regelmässige Wehentätigkeit festgestellt worden. Das Tierärzte-Team des Zolli habe daraufhin mehrmals versucht, die Geburt mit wehenfördernden Mitteln einzuleiten. Da die gewünschte Reaktion ausgeblieben sei, beriet sich das Tierärzte-Team wiederholt mit einer Vielzahl externer Expertinnen und Experten, die auf die Elefantenhaltung und -zucht spezialisiert sind.

«Keine Lebenszeichen des Kalbes mehr»

Die tiermedizinischen Folgeuntersuchungen habe ebenfalls keine verlässliche Diagnose für die Wehenschwäche zutage gebracht. Der Fokus rückte daraufhin vom ungeborenen Kalb auf das Muttertier, um sie bestmöglich zu versorgen und mit Antibiotika vor einer lebensbedrohlichen Infektion der Gebärmutter zu schützen.

Im Laufe der letzten Tage habe sich Heris Zustand vorübergehend stabilisiert. Ein Versuch, mittels Verabreichung von Kortison, einem starken schmerz- und entzündungshemmenden Medikament, den Geburtsvorgang zu unterstützen, habe ebenfalls keine Wirkung gezeigt. «Mittlerweile gibt es keine Lebenszeichen des Kalbes mehr», schreibt der Zolli weiter. Heri sei weiter in kritischer Verfassung und werde intensiv tierärztlich und pflegerisch betreut.

«Risikoträchtigkeit»

Bei Heri handelte es sich um eine «Risikoträchtigkeit». Das sei bekannt gewesen: «nicht nur aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters, sondern hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass Heri noch nie eine erfolgreiche Geburt hatte – bzw. dass ihre letzte (und einzige) Totgeburt 19 Jahre her ist», schreibt der Zoo Basel.

Die Ursachen für einen gestörten Geburtsablauf könnten vielfältig sein. Erschwerend komme hinzu, dass die Möglichkeiten zur Geburtshilfe bei Elefanten beschränkt seien. Es sei ausgeschlossen, das Baby aktiv herauszuziehen oder einen Kaiserschnitt durchzuführen. Dies aufgrund der Grösse und Anatomie von Elefanten. «Alle bisherigen Versuche, einen Kaiserschnitt bei Elefanten anzuwenden, endeten tödlich für Muttertier und Kalb.»

Geburt im «natürlichen Sozialverband»

Der Zolli lasse alle seine Tiere im «natürlichen Sozialverband» gebären. Das bedeutet: Die Tiere bleiben unter sich und der Mensch hält sich im Hintergrund und greift nur situativ ein. «Der Zolli ist überzeugt, dass dies der richtige Weg ist – verursacht doch jeder menschliche Eingriff während des Geburtsprozesses Verunsicherung beim Wildtier, was automatisch einen negativen Effekt auf die komplexen Hormonreaktionen im Zusammenhang mit der Geburt hat.»

Wie es mit der Elefantenherde rund um Leitkuh Heri weitergehe, «bleibt abzuwarten», so der Zolli. Die Verantwortlichen seien zurzeit prioritär für das Wohl von Elefantenkuh Heri im Einsatz.

Elefantenhaus geschlossen

Das Elefantenhaus bleibt derzeit vorübergehend für die Besucher:innen geschlossen. Die Elefanten sind bis auf Weiteres und nur zeitweise auf der Aussenanlage zu sehen.

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Kommentare

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14.12.2023 18:41

Vogel13

leider kommt sowas bei Elefanten dieses Alters vor und Heri hat noch nie eine glückliche Geburt gehabt. Schade natürlich dass ea keinen Nachwuchs gibt, aber num hat Heris Leben oberste Priorität

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14.12.2023 10:27

Marius

Der #Todeszoo nimmt kein Ende. Wann endlich hinterfragt das jemand bitte? Die letzten Jahre zeigen es doch das etwas nicht stimmt.

1 10
15.12.2023 12:35

Angel

@Marius

Das was Du da immer wieder an der gleichen Leier hier schreibst,
gibt einem schon zu denken.
Warst Du schon mal in einem Zoo?
Dann würdest Du nicht solche verletzende und beleidigende Worte hier immer hineinschreiben.
Da ich den Zolli Basel ziemlich gut kenne und auch mal vor sehr langer Zeit dort gearbeitet habe, weiss ich so genau, was da wirklich alle Mitarbeiter von einem Zoo da leisten.
Diese innige Beziehungen zu den Tieren muss man selber mal erleben.
Das ist so extrem schwer, wenn ein Tier im Zolli stirbt.
Und jeder weiss das auch,
das “Heri” in der Natur schon 100% auch Tod wäre.
Der Zolli macht wirklich alles, was in ihrer Macht steht
und da finde ich solche Wortwahlen ziemlich daneben.

http://www.zollibasel.ch

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2 0
15.12.2023 08:10

PJPM

Es muss eine Obsession sein, dass Sie bei jedem Bericht über einen Zoo mit derselben Leier von “Todeszoo” daherkommen. Was verstehen Sie nicht? Hier gibt es ein – leider natürlich vorkommendes, zoounabhängiges – grosses Problem, das die Tierärzte zu lösen versuchen. Das Leben der Elefantenkuh zu retten. In freier Wildbahn wäre ein solches Problem der sichere Tod und selbst hier muss mit dem Schlimmsten gerechnet werden.
Eine etwas differenziertere Sichtweise würde Ihnen gut anstehen.

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