
Erste nationale Kampagne gegen häusliche und sexualisierte Gewalt
Baseljetzt
«Gleichstellung verhindert Gewalt»: Mit diesem Slogan wollen Bund, Kantone, Kommunen und NGOs auf häusliche, sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt aufmerksam machen. Ziel ist es, zu sensibilisieren und Hilfe zu bieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Femizide steigt, 40 Prozent aller registrierten Straftaten gehörten 2024 zum Bereich häusliche Gewalt
- Die Kampagne des Departement des Inneren will mit alltäglichen Situationen auf mögliche Gewalt aufmerksam machen
- Die mehrjährige, landesweite Kampagne richtet sich zunächst an von Gewalt Betroffene. Danach steht das Umfeld der Opfer im Fokus und zuletzt Täterinnen und Täter sowie potenzielle Tatpersonen
Häusliche, sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt verursache täglich immenses Leid, schrieb das Departement des Innern (EDI) am Dienstag. 2024 zählten 40 Prozent aller registrierten Straftaten zum Bereich häusliche Gewalt.
In der Kriminalstatistik für die Jahre 2019 bis 2023, die das Bundesamt für Statistik ebenfalls am Dienstag veröffentlichte, wird ausserdem festgehalten, dass die Opfer von vollendeten Tötungsdelikten in einer ehemaligen oder bestehenden Paarbeziehung sind fast ausschliesslich Frauen (93%), während die Tatverdächtigen vorwiegend männlich sind. Die Zahl der Femizide stieg 2025 auf bisher über 20 Fälle.
Opfer und deren Umfeld im Fokus
Auf mögliche Gewalt aufmerksam machen will die Kampagne Gleichstellung verhindert Gewalt mit alltäglichen Situationen, in denen Machtungleichheiten und frühe Anzeichen von Gewalt sichtbar werden. Ungleiche Machtverhältnisse begünstigten Gewalt, während Beziehungen auf Augenhöhe eher zur friedlichen Lösungen von Konflikten führten, hiess es dazu.
Die mehrjährige, landesweite Kampagne richtet sich zunächst an von Gewalt Betroffene. Danach steht das Umfeld der Opfer im Fokus und zuletzt Täterinnen und Täter sowie potenzielle Tatpersonen.

Die Kampagne ist Teil der Gleichstellungsstrategie 2030 des Bundes. Sie setzt eine Motion des Parlaments um, die von Ständerätin Marianne Maret gemeinsam mit den Nationalrätinnen Jacqueline de Quattro und Tamara Funiciello eingereicht wurde. Sie entspreche auch den Forderungen der Istanbul-Konvention, die seit 2018 in der Schweiz in Kraft ist, und bilde einen der Schwerpunkte ihres auf die Ursachen von Gewalt fokussierten Aktionsplans, teilt das EDI mit. Erst kürzlich wurde die Schweiz dafür kritisiert, die Istanbul-Konventionen nur ungenügend umzusetzen. (sda/vaz)
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Thomy
Aufklärung ist ein guter Anfang und dran bleiben
Sonnenliebe
Das ist ein wichtiger erster Schritt, aber es gibt noch viel zu tun.