FDP nominiert Luca Urgese für Regierungsratswahl
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Jans-Nachfolge
Basel-Stadt

FDP nominiert Luca Urgese für Regierungsratswahl

22.12.2023 11:16 - update 22.12.2023 14:56
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Die Basler FDP hat Luca Urgese für die Regierungsrats-Ersatzwahl nominiert. Der Erziehungsdirektor Conradin Cramer will das Präsidium. Rückenwind gibt es von der SVP.

Nachdem Jans am 13. Dezember zum Bundesrat gewählt worden ist, muss ein Sitz in der Basler Regierung, wie auch das Regierungspräsidium neu besetzt werden.

Am Freitagmittag wurde bekannt, dass FDP-Grossrat Luca Urgese für den Regierungsrats-Sitz kandidiert. «Ich bin überzeugt, dass ich als Kandidat für den Regierungsrat einen gut gefüllten Rucksack mitbringe», sagte Urgese am Freitag vor den Medien.

Der LDP-Bildungsdirektor Coradin Cramer will ausserdem ins Präsidialdepartement wechseln. «Das Amt ist mehr als Hände schütteln und schöne Reden schwingen, es ist harte Arbeit. Denn unser Kanton lebt von den Beziehungen nach aussen, das wurde mit beim Europadossier bewusst», so Cramer.

Er sei ausserdem sehr interessiert am kulturellen Geschehen in Basel und wolle die Basler Wohnpolitik vorantreiben. Nächstes Jahr stehen auch die konkreten Massnahmen zur Klimastrategie an, dafür sei er bereit. Letztlich wolle er aber vor allem eines: «ein Regierungspräsident für alle sein.»

SVP stärkt Bürgerlichen den Rücken

Offizielle Unterstützung für die Bürgerlichen gibt es von der Basler SVP. Die Partei stellt keinen eigenen Kandidaten für die Ersatzwahl im März, wie Parteipräsident Pascal Messerli am Freitagmittag mitteilte. «Zwischen Luca Urgese und mir besteht eine lange politische Freundschaft», sagt Messerli am Freitag vor den Medien. Er schätze die inhaltliche politische Arbeit des FDP-Grossrats und dessen Dossierfestigkeit. «Das braucht es im Regierungsrat.»

Dass sich die Bürgerlichen wohl mit der SVP zusammentun, wurde bereits letzte Woche im Telebasel-Studio spürbar. Man suche nach einer gemeinsamen Lösung, hiess es. Diese haben sie nun offenbar gefunden.

Mitte-Grossrat Balz Herter betonte an der Medienkonferenz am Freitagmittag insbesondere das grosse Netzwerk von Conradin Cramer. «Er hat ausserdem einen grossen Leistungsausweis im Erziehungsdepartement geleistet», so Herter. «Er würde die Regierung gut zusammenhalten», so der Mitte-Grossrat.

LDP-Nationalrätin Patrizia von Falkenstein sei «sehr dankbar, dass es dieses Mal mit der Zusammenarbeit geklappt hat», sagte sie am Freitag vor den Medien. «Wir haben zwei bestens qualifizierte Männer nominiert.» Ob die GLP das Bürgerliche Lager unterstützt, sei derzeit noch unklar, sagt von Falkenstein. Eine Zusammenarbeit würde dem Päckli aber noch zusätzlich Schwung geben und sei durchaus erwünscht.

Die Basler SP entschied sich am Mittwochabend für Mustafa Atici als Kandidaten. Die Topfavoritin der Partei, Salome Hofer, hat sich im Vorfeld aus dem Rennen genommen. Und für die Grünen ist Jérôme Thiriet nominiert. Dies könnte den Bürgerlichen in die Karten spielen, da sich die beiden linken Parteien im ersten Wahlgang gegenseitig die Stimmen wegnehmen werden.

Ärger im linken Lager

Über den Entscheid der Grünen ärgert sich die SP. Parteipräsidentin Lisa Mathys bezeichnete die Kandidatur der Grünen als «strategielos». Die enge Zusammenarbeit sei damit vom Vorstand der Grünen «in Frage gestellt» worden.

Die Basta und die GLP haben sich bereits vorher aus dem Rennen genommen. Die LDP und die Mitte haben keinen Anspruch auf einen weiteren Sitz im Basler Regierungsrat.

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