Für Kinder mit Lernschwächen soll es heilpädagogische Förderklassen geben
Bildung
Basel-Stadt

Für Kinder mit Lernschwächen soll es heilpädagogische Förderklassen geben

28.06.2024 10:47
Lea Meister

Lea Meister

Die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) lehnt die «Förderklassen-Initiative» grossmehrheitlich ab. Das Massnahmenpaket des Gegenvorschlags ergänzt sie aber in zwei Punkten.

2022 wurde die Volksinitiative «für den Ausbau der separativen Angebote an der integrativen Schule Basel-Stadt» (Förderklassen-Initiative) eingereicht. Sie verlangte, dass im Kanton Basel-Stadt neben den Integrationsklassen wieder heilpädagogisch geführte Klassen eingeführt werden, in die Schüler:innen eingeteilt werden sollen, die kleinere Lerngruppen benötigen und sich so besser entfalten können. Auch sollen Schüler:innen mit auffälligem Verhalten nicht in eine Regelklasse integriert werden.

Der Regierungsrat lehnte die Initiative ab, stellte ihr aber ein Massnahmenpaket als Gegenvorschlag entgegen. So anerkennt er beispielsweise, dass die vorübergehende Separation von Schüler:innen in Einzelfällen nötig sein kann, um Integration zu ermöglichen. Es solle aber weiterhin der Grundsatz «Integration vor Separation» gelten. Das Massnahmenpaket geht also über die Forderungen der Initiative hinaus.

Anderer Fokus bei Förderklassen

Auch die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) des Grossen Rates empfiehlt die Initiative mit 10 zu 2 Stimmen zur Ablehnung. Die Massnahmen des Regierungsrates heisst sie grossmehrheitlich gut. Ein Teil der Kommission ist aber der Meinung, dass die Massanahmen nicht weit genug gehen. Entsprechend ergänzt die BKK das Massnahmenpaket um zwei Punkte.

«Als nicht geeignet erachtet die Kommission Förderklassen für Schülerinnen und Schüler mit auffälligem Verhalten, das nicht auf eine Lernschwäche zurückführen ist», heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Die BKK spreche sich deshalb für den möglichen Einsatz von Förderklassen aus, fokussiere diese aber auf andere Zielgruppen, als dies die Initiative fordert. Eine separate Beschulung nach dem Vorbild der vor langer Zeit abgeschafften Kleinklassen lehnt die Kommission ab.

«Die Kommissionsmehrheit ist überzeugt, dass durch den gezielten Einsatz von Förderklassen nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch die Ursprungsklassen sowie die unterrichtenden Lehr- und Fachpersonen und die Schulleitungen den bestmöglichen Unterricht erhalten respektive gewährleisten können», heisst es weiter.

Sinnvolle Doppekbesetzungen

Zudem stünden Lehrpersonen derzeit zu oft allein im Klassenzimmer und können bei der individuellen Förderung auf zu wenige Ressourcen zurückgreifen. Die Mehrheit der BKK erkenne den Einsatz sinnvoller Doppelbesetzungen mit Sozialpädagog:innen oder Heilpädagog:innen als ideale Massnahme.

«Für den zielgerichteten Einsatz der Massnahmen hält es die BKK für unerlässlich, dass adäquate Weiterbildungsangebote zur Weiterqualifizierung geschaffen und bereitgestellt werden», ergänzt die BKK ihre Ausführungen. Das Angebot müsse sowohl auf die Bedürfnisse der Schulleitungen als auch auf die der Lehr- und Fachpersonen ausgerichtet sein.

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Kommentare

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28.06.2024 10:02

cola

Gabs ja schon einmal.wurde abgeschafft.wird endlich zeit

0 2
28.06.2024 08:56

Sonnenliebe

Sehr schön, wurde auch endlich Zeit

3 0

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